Die Kryptoszene hat am Wochenende gespannt nach Washington geguckt, wo EOS und die dahinter stehende Blockchain-Firma Block.one Neuigkeiten vorstellen wollten. Zeit für eine Nachlese.
In Anlehnung an legendäre Keynotes von Apple haben EOS und das Blockchain-Unternehmen Block.one für den 1. Juni zu einem mit großen Erwartungen verbundenen Event in Washington eingeladen. Tatsächlich waren es dann drei prinzipiell spannende Projekte, die dort öffentlich gemacht wurden. Aus Sicht von Block.one steht ein neues soziales Netzwerk namens Voice im Fokus. Voice soll als dezentralisierte Plattform “die Revolution von Social Media anführen”, heißt es. Derzeit würden die Nutzer von sozialen Netzwerken im Grunde ausgenutzt, die Plattform-Betreiber würden aus den Nutzerdaten Profit schlagen. Voice will dies ändern und einen Voice Token einführen. Wer die Plattform benutzt, verdient dabei automatisch Voice Token, so die Idee. Die eingenommen Voice Token können dann wieder dafür benutzt werden, um etwa eigenen Content zu promoten. Technisch wird Voice auf der EOS-Blockchain laufen. Hier ist bereits eine Webseite für Voice eingerichtet, auf der man sich für die Testphase registrieren kann.
EOS-Blockchain wird schneller – Privatsphäre wird geschützt
Gleichzeitig mit Voice wurden Protokolländerungen in der EOS-Blockchain verkündet, welche die Geschwindigkeit für die Abwicklung von Smart Contacts und Transaktionen um den Faktor 12 erhöhen sollen. Hier reagiert EOS auf die Herausforderung, ein soziales Netzwerk so zu gestalten, dass es nahezu in Echtzeit funktioniert. Block.one verspricht den Nutzern von Voice vollkommene Transparenz und dass keine versteckten Algorithmen bestimmte Inhalte bevorzugen werden. Um dem Thema Privatsphäre Rechnung zu tragen, arbeitet EOS nun mit Yubico zusammen. Das Unternehmen mit Hauptsitzen in Schweden und den USA bietet YubiKeys an, die als kleines Stück Hardware im Alltag eine sichere Authentifizierung möglich machen, ohne dass umständlich mit Passwörtern hantiert werden muss. Offen blieb, ob und wie YubiKeys an Voice-Nutzer oder für EOS-Wallets verteilt werden. Eine Gratis-Lösung könnte für Aufmerksamkeit sorgen.
EOS und Coinbase legen gemeinsames Token-Verdienst-Programm auf
Neben den Ankündigungen zu Voice, dem Upgrade der EOS-Blockchain und fortschrittlichen Sicherheits-Lösungen war es dann doch eine News, die überraschend kam: Coinbase und EOS starten ein Programm namens EOS Earn. Ziel ist es, Internet-Nutzer an das Thema Kryptowährungen allgemein und EOS im Besonderen heranzuführen. Wer sich hier registriert, kann in fünf Modulen jeweils EOS im Wert von 2 US-Dollar verdienen. Die Teilnahme ist kostenlos, zunächst winken 10 US-Dollar in EOS als Verdienst (in Deutschland noch nicht verfügbar). EOS dürfte sich davon versprechen, dass mehr Menschen mit EOS in Berührung kommen. Coinbase dürfte davon profitieren, dass diese EOS-Guthaben auf der Kryptobörse Coinbase angelegt werden.
Erfüllen EOS und Block.one die großen Erwartungen?
Der Kurs von EOS verlor nach dem Event, zwar nicht dramatisch, aber doch gegen den aktuellen Trend am Kryptomarkt. Anleger hatten sich von der Veranstaltung offensichtlich mehr erhofft. Ob es Voice wirklich gelingt, so viele Nutzer anzuziehen, dass diese soziale Plattform zu einer echten Konkurrenz von Facebook, Instagram, Twitter und Co. wird, bleibt abzuwarten. Ähnliche Projekte wie der Browser Brave im Zusammenspiel mit BAT warten auf den großen Durchbruch. Die technischen Neuerungen in der EOS-Blockchain sind eher ein Thema für Experten, die Kooperation mit Yubico muss ihre Alltagstauglichkeit erst noch beweisen. Das Token-Verteilprogramm mit Coinbase immerhin als konkretes, bereits verfügbares Angebot zeigt einen Weg auf, wie Kryptowährungen ihre Nutzerbasis vergrößern können.
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