Ethereum ETFs: JPMorgan vorsichtig optimistisch in Richtung Zulassung

In den USA muss die Börsenaufsicht SEC über Anträge auf Ethereum ETFs entscheiden. Deadlines laufen am 23. Mai aus. JPMorgan bekräftigt die Prognose, dass die Chancen für Ethereum ETFs bei 50 Prozent liegen.

Bei der Krypto-Leitwährung Bitcoin (BTC) hat sich die Zulassung von Exchange Traded Funds (ETFs) in den USA als Preistreiber bewiesen. Nun hoffen Anleger, dass sich diese Effekte bei Ethereum (ETH) als Nummer Zwei unter den Kryptowährungen wiederholt. Während sich die US-Börsenaufsicht SEC selbst bislang schweigsam verhält, äußern sich Analysten aus der Finanzwelt. Die US-Großbank JPMorgan schätzt die Möglichkeit für Ethereum ETFs schon in diesem Mai auf 50 Prozent und zählt damit zu den Optimisten.

Klar ist: Am 23. Mai laufen für die SEC Fristen ab, zu denen sie Ethereum ETFs marktgerecht zulassen könnte. Für JPMorgan ist das ein Argument. Denn falls die SEC dann kein grünes Licht gebe, müsse sie Klagen erwarten, heißt es. Die SEC aber wolle vermutlich verhindern, wie im Zulassungsprozess von Bitcoin ETFs erst durch ein Gerichtsurteil zum Einlenken gezwungen werden, schreibt JPMorgan in einer Analyse.

Als einen Knackpunkt bei der Entscheidung benennt JPMorgan den Dienst Lido, der Ethereum Staking als Service erfolgreich anbietet. Hier laueren zwei Besonderheiten: Anders als bei Bitcoin lassen sich mit Ethereum durch Staking Zinsen erzielen und ETFs möchten diese Option integrieren. Lido war lange Zeit marktbeherrschend, bekommt jetzt aber durch EigenLayer Konkurrenz. Diese Diversifizierung des Markts für Ethereum Staking könne sich als positiv für die Zulassungschancen von ETFs erweisen, so JPMorgan.

Die Experten der Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg bewerten die Situation für Ethereum ETFs deutlich pessimistischer. Eric Balchunas, der mit seinen Prognosen zu Bitcoin ETFs goldrichtig lag, bekräftigt auf X: 25 Prozent Chance für Ethereum ETFs im Mai. Eines seiner Argumente: Vonseiten der SEC werde mit den Ethereum ETF Antragstellern nicht über Details gesprochen. Diese Stille wertet er als Signal für eine ablehnende Haltung der SEC. Balchunas ist im Gegensatz zu JPMorgan auch skeptisch, dass es im Fall eines „Neins“ zu einem Gerichtsstreit komme. Der potenzielle Markt für Ethereum ETFs sei schlichtweg zu klein, um die finanziellen Risiken einer juristischen Auseinandersetzung zu gerechtfertigten, schreibt er.

Fazit: Ethereum ETFs hängen am seidenen Faden

Die SEC hat vorerst in Sachen Ethereum ETFs das letzte Wort und ihr Chef Gary Gensler ist als Krypto-Kritiker bekannt. Gleichzeitig aber will die SEC vermeiden, Schlappen vor Gericht einzustecken. In diesem Spannungsfeld wird die mit Spannung erwartete Entscheidung zu Ethereum ETFs in diesen Wochen bei der SEC intern vermutlich schon vor dem 23. Mai fallen. Daraus ein Wettspiel zu machen, wird der Bedeutung von Ethereum als Innovationstreiber nicht gerecht – aber ob die SEC das auch so sieht?


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