Ethereum (ETH): Geht die Preisrallye weiter?

Ethereum (ETH) notiert aktuell auf Rekordniveau. Risikobereite Händler wetten derzeit bereits auf eine weitere Verdoppelung des Preises von Ether ab Ende Juni. Was steckt dahinter?

Mit zeitweise fast 3.600 US-Dollar hat Ethereum (ETH) in der Nacht zum Freitag ein neues Allzeithoch verzeichnet und mittlerweile seit Jahresbeginn mehr als 400 Prozent Plus eingefahren. Marktdaten zeigen, dass mancher Händler fest daran glaubt, dass die jüngste Entwicklung bei Ether nur der Anfang eines Bullenzyklus ist. Denn es häufen sich Optionsgeschäfte bei Ethereum, die ETH spätestens Ende Juni auf einem Niveau von 8.000 US-Dollar und mehr sehen. Was bringt Investoren zu solch riskanten Wetten?

Darum könnte der Preis von Ethereum explodieren

In der Analyse kristallisieren sich zwei gewichtige Argumente heraus, die für weitere Pumps bei Ethereum sprechen:

  1. Ethereum hat erst Anfang 2021 sein bisheriges Allzeithoch von 2018 eingeholt. Damit war die nicht nur nach Marktkapitalisierung zweitwichtigste Kryptowährung der Welt Wochen später drann als Bitcoin (BTC), welches als Leitwährung im Dezember 2020 den Aufwärtstrend einläutete. Seitdem hat sich Bitcoin in vorher nie gesehenen Preisgefilden bestens gehalten. Ethereum hat noch Aufholbedarf in diesen Regionen.
  2. DeFi (Decentralized Finances) bleiben das Thema des Jahres für die Kryptobranche und hier ist Ethereum der Dreh- und Angelpunkt. Doch hohe Transaktionsgebühren für ETH behindern die nächste Wachstumsphase für DeFi. Abhilfe soll EIP-1559 schaffen. Hinter dem kryptischen Kürzel verbirgt sich ein geradezu revolutionärer Verbesserungsvorschlag für das System von Ethereum. Anstatt Transaktionsgebühren (gas fees) an Miner auszuschütten und ihren Preise durch Echtzeitauktionen zu ermitteln, kämen mit EIP-1559 festgesetzte Transaktionsgebühren – und diese würden zudem nicht an Miner gehen, sondern automatisch dafür eingesetzt, ETH vom freien Markt zurückzukaufen und zu zerstören (burnen). Von diesem Kunstgriff erhofft man sich, dass der Preis von ETH gestützt steigt und zugleich die Problematik hoher Transaktionsgebühren eingefangen wird. Ein Start von EIP-1559 wäre technologisch wohl Ende Juni möglich.

Ethereum – wohin führt der Weg?

Nun solltest Du als Anleger aber auch zwei andere wichtige Fakten zu den Prognosen bei Ethereum in Deine Strategie einbeziehen:

  1. EIP-1559 ist noch keineswegs beschlossene Sache, Miner befürchten Einkommenseinbußen. Ob sie – wie für EIP-1559 notwendig – am Ende der Reform zustimmen, wird derzeit ausgelotet. Gegen die Rechnerkapazitäten großer Mining Pools für ETH würde sich EIP-1559 wohl kaum durchdrücken lassen.
  2. Die zu beobachtenden Optionsgeschäfte bei ETH, die auf Preise von 8.000 US-Dollar und mehr wetten, werden oft in Form von Out-of-the-Money (OTM) organisiert. Mit diesem Instrument riskiert der Händler zum Fälligkeitsdatum, bei Nichterreichen des Kursziels die Differenz zum dann aktuellen Preis als Verlust hinzunehmen. Skeptiker vergleichen Out-of-the-Money deshalb auch mit einer Lotterie.

Fazit: Optimismus bei ETH

Eine jüngere Prognose zu Ethereum sieht ETH bis Jahresende bei 10.000 US-Dollar und nimmt dabei auch den Gesamtmarkt für Kryptowährungen als treibendes Moment mit in die Rechnung. Im Überblick lässt sich zumindest feststellen: Eine wachsende Schar von Profis ist davon überzeugt, dass die jetzigen Allzeithochs von ETH im Preis noch viel Luft nach oben lassen mit EIP-1559 als dem kritischen Gradmesser dafür, ob sich die Anhängerschaft von Ethereum auf Reformen einigen kann.


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