Ethereum (ETH) hat von der Kryptofirma Consensys durch eine Klage gegen die US-Börsenaufsicht SEC Rückendeckung erhalten. Der Konflikt dürfte Gerichte jahrelang beschäftigen, prognostiziert die Bank TD Cowen.
Anleger in Ethereum (ETH) gucken nervös in die USA, wo die Börsenaufsicht SEC Ermittlungen zur zweitgrößten Kryptowährung der Welt aufgenommen hat. Die anerkannte Krypto-Journalistin Eleanor Terrett berichtet aktuell, dass sich SEC Chef Gary Gensler schon vor einem Jahr intern darauf festgelegt hat, Ethereum als Wertpapier („Security“) einzustufen und möglichst unter Regulierung zu zwingen. Von der Ermittlungen der Behörde ist auch das Krypto-Unternehmen Consensys betroffen, welches vor einigen Tagen selbst Klage gegen die SEC eingereicht hat, um das eigene Produkt MetaMask und Ethereum zu schützen.
Diese Klage, von Ethereum Mitgründer Joe Lubin als jetzigem Consensys CEO höchstpersönlich angestoßen, findet in der Kryptoindustrie viel Anklang. Auch die Investmentbank TC Cowen zeigt sich vom Consensys Vorstoß angetan, denn Kernfragen zu Ethereum bräuchten juristische Klarheit. Die Analysten weisen auf weitere Effekte hin, welche von dem Prozess in Texas ausgehen könnten. Sie sehen die Auseinandersetzung zwischen Consensys und SEC als zusätzlichen Stolperstein für die mögliche Zulassung von Ethereum ETFs in den USA. Hier ist Hoffnung auf baldiges „Grünes Licht“ vonseiten der SEC ohnehin zusammengeschrumpft. TC Cowen erwartet einen Positionswechsel der SEC frühestens nach den US-Präsidentschaftswahlen im November.
Davon losgelöst prognostiziert TC Cowen einen „jahrelangen“ Rechtsstreit. Gensler habe keine Probleme mit solchen Mammutprozessen. Auf der anderen Seite werde sich die SEC genau überlegen müssen, ob sie versuche, Ethereum mit Anordnungen zu behindern. So hat sich die SEC neben Consensys anscheinend auch bereits die Ethereum Stiftung als mögliche Punkte vorgenommen, die man verantwortlich für ETH machen könne. Ein relativ neues Argument soll dabei sein, dass mit dem Ethereum Staking von 2022 an passive Gewinnmöglichkeiten mit ETH verbunden sind und sich die SEC deshalb für zuständig erklären könnte.
Fazit: Ethereum wird von SEC bedrängt – Kryptobranche solidarisch
Der weiterhin nicht vollständig abgeschlossene Prozess der SEC gegen Ripple (XRP) hat demonstriert, dass sich juristische Verteidigung auszahlt. Aber die SEC steckt nicht auf und will eine der ganz großen Kryptowährungen exemplarisch vorführen. Mit Ethereum ist jetzt das Ziel bekannt – aber auch breiter Widerstand aus der Kryptoindustrie. Die Preiskurve von Ethereum reagiert bislang gelassen auf die neuen Entwicklungen und konnte sich über die letzten sieben Tage stärker behaupten als der Krypto-Gesamtmarkt.
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