Europäische Aktien im Trend: Das sind die Gründe für die deutliche Outperformance gegenüber US-Titeln

Europäische Aktien rücken in den Fokus der Anleger, und konnten seit Jahresbeginn schon deutlich an Wert zulegen. Weshalb das so ist, und welche Prioritäten Finanzprofis dieser Tage setzen, das geht aus einer neuen Infografik von Block-Builders.de hervor.

Der DAX konnte im noch jungen Börsenjahr bereits 8,5 Prozent zulegen. Beim Euro Stoxx 50 schlägt das Plus sogar mit 9,4 Prozent zu Buche. Ein anderes Bild zeigt sich bei US-Titeln, jenen, die in der Vergangenheit Anlegerherzen höher schlagen ließen: Der Dow Jones kletterte seit Jahresbeginn zwar auch etwas nach oben, mit 1,5 Prozent allerdings deutlich weniger. Beim S&P 500 liegt der Zugewinn unterdessen bei 3,5 Prozent.

Marktprofis führen unterschiedliche Gründe für die Outperformance von europäischen Aktien an. Einer hiervon: Ulrich Stephan, seines Zeichens Chefanlagestratege der Deutschen Bank. Ihm zufolge können mindestens 3 Gründe angeführt werden:

  • der deutliche Rückgang der Gaspreise, die vor allem Europa im Jahr 2022 zugesetzt haben
  • das abrupte Ende der strengen Null-Covid-Politik in China, von dem insbesondere Europa aufgrund der engen Verflechtung mit dem Reich der Mitte profitieren könnte
  • die volkswirtschaftlichen Daten, die in Europa zuletzt besser ausfielen als jenseits des Atlantiks

Wie die Infografik aufzeigt, nehmen aktuell 39 Prozent der Geldmarktprofis – darunter unter anderem Fondshäuser, Vermögensverwalter oder Hedgefonds – eine Untergewichtung von US-Aktien vor. Damit sind die US-Titel so unbeliebt, wie zuletzt 2005.

Wer die Entwicklung allerdings zum Anlass nimmt, generell etwas mehr Abstand vom US-Markt zu nehmen, der könnte eines Besseren belehrt werden. Bereits oft in der Geschichte haben die Vereinigten Staaten von Amerika ihre Resilienz unter Beweis gestellt. So kann der Dow Jones (WKN 969420) seit 1994 beispielsweise ein Plus von 921,5 Prozent aufweisen, wohingegen sich das Plus beim DAX (WKN 846900) im selben Zeitraum auf 598,4 Prozent beläuft.

So oder so: mit einem ausreichenden Anlagehorizont ließen sich mit beiden Indizes hohe Gewinne einfahren. Dass Aktien langfristig gut geeignet zur Vermögensbildung sind, hiervon ist allerdings noch längst nicht jeder in Deutschland überzeugt. Nach einer Umfrage von YouGov sind lediglich 37 Prozent der Frauen der Auffassung, dass sich Aktien für den Aufbau der Altersvorsorge eignen. Bei den Männern sind es immerhin 54 Prozent.

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