
Sam Bankman-Fried, der in Ungnade gefallene Mitbegründer und frühere CEO der Kryptobörse FTX, wurde nun in eine Haftanstalt in Oklahoma verlegt. Diese Entwicklung folgt unmittelbar auf ein kontroverses, nicht genehmigtes Gefängnisinterview, das Bankman-Fried kürzlich mit dem konservativen Kommentator Tucker Carlson führte.
Nachdem er den letzten Monat im Metropolitan Detention Center (MDC) in Brooklyn verbrachte, befindet sich Bankman-Fried nun im Federal Transfer Center (FTC) in Oklahoma City. Das FTC Oklahoma City ist bekannt dafür, als Zwischenstation für Gefangene zu dienen, bevor sie in ihre endgültige Haftanstalt verlegt werden. Die Einrichtung beherbergt derzeit etwa 1.450 Insassen.
Transport via „Con Air“
Die Verlegung erfolgte nicht, wie für viele Gefangene üblich, durch eine lange Busreise – in Gefängniskreisen oft als „Dieseltherapie“ bezeichnet – sondern mithilfe des Flugdienstes „Con Air“. Der Transport erfolgt typischerweise in alten DC-9-Flugzeugen, in denen die Gefangenen gefesselt transportiert werden und keinerlei Annehmlichkeiten zur Verfügung stehen, berichtet der White-Collar-Prison-Berater Sam Mangel.
Bankman-Fried wurde bereits um 3 Uhr morgens Ortszeit für seinen Transfer geweckt, wie das Wall Street Journal unter Berufung auf eine informierte Quelle berichtete. Seit August 2023, als seine Kaution wegen Verdachts auf Zeugenbeeinflussung widerrufen wurde, lebte er im MDC in einer Unterkunft im Kasernenstil, speziell für prominente Insassen.
Hintergrund der Haftstrafe
Bankman-Fried, der kürzlich 33 Jahre alt wurde, war zuvor von einem Gericht in Manhattan in sieben Anklagepunkten wegen Betrugs und Verschwörung schuldig gesprochen und zu einer 25-jährigen Haftstrafe verurteilt worden. Trotz des Urteils beteuert er weiterhin seine Unschuld und arbeitet aktuell an einem Berufungsverfahren.
Der Prozess offenbarte, dass Bankman-Fried bei FTX massiv Kundenvermögen abzweigte, um riskante Investitionen zu finanzieren, politische Spenden in den USA zu tätigen und Luxusimmobilien auf den Bahamas zu erwerben.
Zukunft und politische Diskussionen
Laut einem Experten dürfte Bankman-Fried nur kurze Zeit in Oklahoma bleiben, bevor er in eine endgültige Haftanstalt verlegt wird. Seine Anwälte bemühen sich, ihn näher am Wohnort seiner Eltern nahe der Stanford University in Kalifornien unterzubringen, möglicherweise in einer minimal gesicherten Einrichtung in Lompoc oder Mendota.
Währenddessen sorgt Bankman-Fried politisch weiterhin für Debatten. Senatorin Elizabeth Warren kritisierte kürzlich den designierten Chef der US-Börsenaufsicht SEC, Paul Atkins, für dessen frühere Zusammenarbeit mit prominenten CEOs wie Bankman-Fried. Eine Begnadigung durch Präsident Trump bleibt derweil ein offener Punkt der Diskussion.
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