Julian Hosp verkauft Bake – Scherbenhaufen auch für DFI und DUSD

Nun also doch: Krypto-Promi Julian Hosp verkauft sein Unternehmen Bake, welches hinter DeFiChain (DFI) und dem verknüpften „Stablecoin“ DUSD stand. In einer Videobotschaft gibt Hosp seinem früheren Geschäftspartner die Schuld und hat auch sonst eine sehr eigene Sicht.

Das Spiel mit der Öffentlichkeit liebt Julian Hosp, es hat ihn zum Krypto-Promi gemacht. Zehntausende von Anlegern haben Hosp vertraut und in seine Projekte investiert, zuletzt in DeFiChain (DFI). Über den Absturz von DeFiChain und den zum Ökosystem gehörenden angeblichen Stablecoin DUSD haben wir vielfach berichtet und auch über den Kleinkrieg hinter den Kulissen. Denn DeFiChain wurde von dem Krypto-Unternehmen Bake initiiert und begleitet, um welches sich Hosp mit Mitgründer U-Zyn Chua einen monatelangen Rechtsstreit geliefert hatte. Im Mai dann übernahm Hosp Bake komplett – und stößt das Unternehmen jetzt bereits wieder ab. Seine Videobotschaft zu den Vorgängen präsentiert eine Version der Vorgänge, deren Wahrheitsgehalt bezweifelt werden darf. Einige Beispiele:

– Schuld an dem ganzen Debakel soll sein früherer Geschäftsfreund und Co-Gründer von Bake, U-Zyn Chua, sein, meint Julian Hosp. Das erinnert stark an sein Ende bei TenX, dem vorherigen Projekt, wo Julian Hosp die Galionsfigur spielte. Einseitige Schuldzuweisungen – das passt bei Bake und DeFiChain aber nicht so recht zur zeitlichen Abfolge der Ereignisse.

– Denn DUSD verlor schon im Sommer 2022 seine Anbindung an den US-Dollar, damals waren Hosp und U-Zyn Chua noch ein Herz und eine Seele bei Bake. Und auch im Sommer 2023, als der Niedergang von DeFiChain schon unübersehbar war, bildeten Julian Hosp und U-Zyn Chua weiterhin ein Duo in Verantwortung.

– Hosp nennt den Antrag von U-Zyn Chua auf Liquidierung von Bake aus dem Dezember 2023 als den Punkt, von wo an es bergab ging. Die Preiskurven von DFI und DUSD waren aber bereits vorher im Keller.

– Noch einmal tischt Hosp seine Geschichte zu rund 1.600 Bitcoin (BTC) auf, die bei DeFiChain verloren gegangen waren. Er habe diese aus eigener Tasche ersetzt. Das ist schlichtweg Blödsinn, denn es war Bake als Unternehmen, welches einsprang. Und Bake gehörte damals nicht Hosp allein, sondern im Verbund mit U-Zyn Chua und anderen Anteilseignern wie John Rost.

– Generell wirkt Hosp in seinem Video so, als ob auf Mitleid aus ist. So sucht er den Schulterschluss mit enttäuschten Anlegern und behauptet, auch er habe immer noch (weitgehend wertlos gewordene) DFI und DUSD in seinem Besitz. Allerdings hat Hosp-Kritikerin Lorena B. mittels Blockchain-Analyse schon längst nachgewiesen, dass Hosp bereits 2020 im großen Stil DeFiChain und DUSD heimlich abverkaufte.

– Wild ist auch, was Julian Hosp zum jetzigen Verkauf von Bake erzählt. Große Marktteilnehmer hätten bis zu 100 Millionen US-Dollar für das Unternehmen geboten. Aber im Interesse der DeFiChain Community und anderer Kunden habe er GSTechnologies den Zuschlag gegeben und dabei seine eigenen Interessen hintenangestellt. Aufschneiderei?

– GSTechnologies ist ein kleines Unternehmen in England. In der Pressemitteilung zur Übernahme von Bake liefert GSTechnologies Einblicke in die Kalkulation. Von ehemals 700.000 registrierten Kunden bei Bake seien noch rund 50.000 aktiv mit Einlagen von rund 80 Millionen US-Dollar.

– GSTechnologies erklärt, den Kauf von Bake aus seinen Cash-Reserven zu finanzieren. Diese betragen laut Geschäftsbericht 2,6 Millionen US-Dollar und es ist kaum anzunehmen, dass man sie für Bake komplett aufbrauchen wollte. Es ist also ein Preis von deutlich weniger als 2 Millionen wahrscheinlich eher Richtung 1 Million, den Hosp für Bake aufgerufen hat.

– Im Paket inbegriffen: Hosp will sich wieder öffentlich für Bake und auch DeFiChain engagieren. Auch eine Online-Fragestunde mit den neuen Bake Besitzern GSTechnologies ist laut Hosp geplant – Fragen dürften Anleger zuhauf haben.

Fazit: Julian Hosp wiederholt Verwirrspiel zum eigenen Nutzen

Diese Mischung aus Selbstmitleid und Angeberei ist nichts Neues für Julian Hosp, sie gehört zu seinem Standardrepertoire. Man kennt sie von seinen früheren Projekten wie TenX und beim Nachrecherchieren liegt die Wahrheit dann doch woanders. Denn während DeFiChain und DUSD Anleger mit riesigen Verlusten umgehen müssen, fehlt es Hosp offensichtlich nicht an finanziellen Mitteln für seinen luxuriösen Lebensstil. Kritische Kommentare zu seinem „Ich habe Bake verkauft“-Video werden von Hosp oder Assistenten übrigens minutenschnell gelöscht – auch das sollte jedem ein Warnzeichen sein, der sich auf Projekte von Julian Hosp einlässt. Aktuell wirbt er wieder verstärkt für seinen Inner Circle eine Mitgliedschaft da kostet aktuell 2.000 Euro im Jahr.


1 Kommentar

  1. Hallo,

    Ich hätte mir auch eine Beleuchtung des Verkaufs an GSTechnologies gewünscht. Was das zum Beispiel für Bake bedeuten könnte.
    Ich bin definitiv kein Fan von Julian Hosp und fand auch die Beleuchtung von seiner Darstellung wichtig. Aber so wirkt der Artikel wie reines Julian Hosp bashing.
    Der interessanteste Fakt ist jedoch der Verkauf von Bake, der fast keine Analyse erhält.

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*