Eine neue Theorie besagt: Der geheimnisvolle Satoshi Nakamoto und damit das Prinzip des Bitcoin stammen aus Estland. Das will die Kimberly Forsythe herausgefunden haben, die sich dort derzeit aufhält. Sie ist sich sicher: Hinter Satoshi Nakamoto stehen Führungsfiguren des Blockchain-Unternehmens Guardtime.
Das kleine baltische Estland macht immer wieder von sich reden, wenn es darum geht, wie technischer Fortschritt Einzug in die Gesellschaft hält. Schon früh verschrieb man sich in der Hauptstadt Tallinn der papierlosen Regierung, erlaubte die Teilnahme an Parlamentswahlen per Internet und bietet neuerdings auch eine E-Residency als eine virtuelle Geschäftsadresse an. Mit dem englischen Motto e-stonia wirbt das Land sogar offiziell. Und nun sagt eine US-Amerikanerin namens Kimberly Forsythe: Die Suche nach dem Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto führt nach Estland. In einem umfangreichen Blogbeitrag erklärt sie ihre Theorie detaillierter und warum man die estnische Blockchain-Firma Guardtime hinter Satoshi Nakamoto vermuten sollte.
Guardtime – Blockchain-Pioniere aus Estland
Guardtime beschäftigt sich seit 2007 mit Netzwerk-Lösungen für institutionelle Kunden. Dabei zählt Guardtime neben der estnischen Regierung auch die Europäische Raumfahrtagentur und das britische Gesundheitssystem zu seinen Kunden. Gegründet wurde Guardtime von einem Mike Gault, der lange Zeit in Japan an Quantencomputern forschte und als Wertpapierhändler arbeitete. Das passt schon einmal ganz gut zum Pseudonym Satoshi Nakamoto, schlussfolgert Kimberly Forsythe, die sich als Tech-Beraterin sieht und derzeit in Estland wohnt. Dann gibt es bei Guardtime seit den Anfangstagen neben Mike Gault noch Märt Saarepera und Ahto Buldas, die an Hash Kalendern und Timestamps gearbeitet haben und sich schon vor 2008 für Krypto-Mining interessierten. Dazu kommt ein Japaner namens Joichi Ito, der als Investor tätig ist, aber auch für Sharing Economy und E-Demokratie eintritt. Ito ist mit den Esten befreundet. Diese vier Personen vermutet Forsythe als Kollektiv hinter Satoshi Nakamoto. Der Haken an der Sache: Als sie die vier für ihren Artikel kontaktierte, antwortete nur Joichi Ito und zwar mit “Ha!”. Forsythe meint, die Geheimniskrämerei um Satoshi Nakamoto hänge damit zusammen, dass Guardtime Verschwiegenheitsklauseln ins einen Verträgen habe und der Bitcoin quasi als Nebenprojekt der eigentlichen Arbeit abgefallen sei. Das BTC-Konto von Nakamoto, welches bei heutigen Kursen milliardenschwer ist, könne in Wirklichkeit der estnischen Regierung gehören.
Rätsel um Satoshi Nakamoto bleibt ungelöst
Forsythes Ausführungen haben zweifelsohne für die Kryptogemeinde einen gewissen Unterhaltungswert und es ist spannend, dass Guardtime schon an Blockchains arbeite, als es den Bitcoin noch nicht gab. Einen wirklich überzeugenden Beweis für ihre Theorie hat Forsythe aber nicht, ihre Recherchen bleiben Google-basiert. Es gab übrigens bereits 2018 einen US-Anwalt, der Satoshi Nakamoto in Estland vermutet und den Programmierer Helger Lipmaa für den Bitcoin-Erfinder hält. Doch wie die estnische Zeitung Postimes berichtet, dementiert Lipmaa und will seinen Namen lieber aus der Presse heraushalten. In demselben Artikel wird immerhin auch Ahto Buldas von Guardtime zitiert: Es waren damals nicht viele Menschen, die an Blockchain gewerkelt haben, sagt Buldas: “Wir alle könnten Nakamoto sein.”
Wikipedia kennt mindestens ein Dutzend Kandidaten, die für Satoshi Nakamoto in Frage kommen. Craig Wright ist aktuell derjenige, der am offensivsten für sich das Pseudonym in Anspruch nimmt. Aber in der Kryptoszene wird Craig Wright wegen seiner wiederholten Lügen ausgelacht. Ob Satoshi Nakamoto sich noch jemals offenbart? Wir wissen es schlichtweg nicht und als mutmaßlicher Milliardär hätte er oder sie auch gute Gründe, lieber anonym bleiben zu wollen.
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