Der berühmt-berüchtigte John McAfee wurde im Juni 2021 tot in seiner spanischen Gefängniszelle aufgefunden. An die offizielle Selbstmordvision glauben manche nicht. Nun machen neue Gerüchte die Runde.
Ein Leben wie das von John McAfee war und ist filmreif: Mit nach ihm selbst benannten Sicherheitssoftware verdient er ein Vermögen, im ersten Krypto-Boom 2017/8 mischte McAfee an vorderer Front mit. Seine Schleichwerbung für windige neue Coins wurde McAfee juristisch zum Verhängnis, 2020 nahm in die Polizei in Spanien fest wegen eines Auslieferungsgesuchs in die USA. Noch vor der Überstellung wurde der damals 75-Jährige im Juni 2021 tot in der Zelle gefunden und sofort machten Theorien die Runde, welche an der offiziellen Erklärung “Selbstmord” zweifelten. Denn McAfee hatte schon 2019 auf Twitter gepostet, dass man einem möglichen Selbstmord bei ihm keinen Glauben schenken sollte. Er sah sich von US-Beamten bedroht und konnte sich einen fingierten Suizid vorstellen.
Eine neu veröffentlichte Netflix-Dokumentation über das wilde Leben des John McAfee gibt jetzt Verschwörungstheoretikern neues Futter. Denn in der Doku behauptet Ex-Freundin Samantha Herrera, zwei Wochen nach der Todesmeldung habe sie einen Anruf erhalten. “Ich bin es, John. Ich habe Menschen dafür bezahlt, vorzutäuschen, dass ich tot bin – aber ich bin nicht tot”, soll McAfee gesagt haben. Der Anruf kam Herrera zufolge aus Texas und ihr Ex-Partner habe vorgeschlagen, gemeinsam durchzubrennen. Die Story passt in das Bild, welches McAfee gerne von sich malte – aber kann sie auch wahr sein?
Seine Frau Janice McAfee glaubt in einem Statement gegenüber US-Medien nicht an die Netflix-Version zum Tod ihres Manns. Sie meint zwar “wir sprechen hier über John McAfee, also ist alles möglich” – aber dann sagt Janice McAfee auch, ein Untertauchen in Texas sei extrem unwahrscheinlich, weil ihn ja gerade US-Behörden verfolgten. Janice McAfee hatte selbst in der Gefängniszeit zu ihrem Mann gehalten und kümmert sich weiter um seinen Twitter-Account. Dort fordert sie stetig, die Leiche zu ihr zu überführen und eine unabhängige Autopsie zuzulassen. Im Klartext: Auch Janice McAfee hält einen Selbstmord für nicht unbedingt plausibel, aber hofft nicht auf ein Überleben ihres Ehemanns.
Fazit: John McAfee bleibt Stoff für Legenden
Der in Schottland geborene McAfee faszinierte Anhänger durch ausschweifenden Lebensstil, Erfolg als Entrepreneur und ein Gegen-den-Strom-Schwimmen – das hat seinen Tod überdauert. Vergessen sind all die geschröpften Anleger, die seinen Investment-Tipps für die Kryptobranche blind folgten. Es gehört aber schon viel Fantasie dazu, um es für möglich zu halten, dass die spanische Behörden eine heimliche Hinrichtung McAfees durch US-Agenten erlaubt und vertuscht hätten.
Die Us Behörden haben schon so manchen ermordet, der angeblich Suizid begangen hat.