Input Output, das Unternehmen hinter Cardano (ADA), beteiligt sich mit 4,5 Millionen US-Dollar an der Finanzierung einer neuen Blockchain-Forschungsabteilung bei der berühmten US-Universität Stanford. Eine Frage ist erlaubt.
Cardano (ADA) hat für sich den Ruf in Anspruch genommen, unter den vielen Kryptowährungen der Welt diejenige zu sein, welche am meisten auf wissenschaftliche Standards in der Entwicklungsarbeit besteht. Passend zu diesem Bild verkündet jetzt Input Output als das Krypto-Unternehmen hinter Cardano, über die nächsten drei Jahre mit insgesamt 4,5 Millionen US-Dollar die Neugründung einer Blockchain-Forschungsstellung an der renommierten Universität Stanford zu finanzieren. Dort soll laut Blogpost noch in diesem Jahr über die gezielte Förderung von akademischen Projekten entschieden werden, die der Kryptoindustrie wissenschaftlich hilfreich sein könnten. Input Output besetzt zwei der acht Sitze im Auswahlkomitee für sich, eine provisorische Webpräsenz ist bereits online.
Natürlich wird auch Cardano-Gründer Charles Hoskinson frohlockend zur Initiative an der Uni Stanford zitiert – und hier könne sich Skeptiker das Lachen kaum verkneifen. Gerade dieser Hoskinson spricht wieder von wissenschaftlichen Ansprüchen und will sich mit der Universität Stanford schmücken? Denn seit diesem Jahr ist bekannt, dass Hoskinson bei seinem Lebenslauf das Kapitel “Universität” ausgeschmückt hat. Er behauptete stets, zugunsten der Vollzeitkarriere in der Kryptoindustrie die Arbeiten an einer Doktorarbeit abgebrochen haben. Doch in Wirklichkeit verließ Hoskinson die zwei von ihm besuchten Universitäten ohne jeden Abschluss und erst recht ohne Teilnahme an einem PhD-Programm, wie Krypto-Journalistin Laura Shin nachwies. Hoskinson versuchte zwar, die renommierte Laura Shin als Geschichtenerzählerin abzutun, legte aber keine Gegenbeweise vor. Shin hatte bei den Hoskinson angeführten Universitäten nachgehakt und offizielle Auskunft zu dessen akademischen Werdegang erhalten.
Ignoriert man die pikante Personalie Hoskinson bei der Initiative von Input Output (wo er als CEO fungiert), macht die Kooperation mit der Universität Stanford aber durchaus Sinn. Manche folgenschwere Fehler bei der Entwicklungsarbeit an Kryptowährungen wäre wohl durch wissenschaftliche Standards vermieden worden und akademische Forschung an Zukunftsmöglichkeiten für Blockchain-Lösungen ist zu begrüßen. Input Output hat sich in der Vergangenheit schon an den Unis Tokio und Edinburgh die Gründung von Forschungsstellen mit angeschoben und verweist stolz auf mehr als 130 wissenschaftliche Papiere, die zu Cardano und dem dem zugehörigen Ökosystem bereits entstanden sind.
Fazit: Cardano mit akademischen Ehren – Hoskinson eine Belastung?
Kooperationen mit renommierten Universitäten sollten für große Altcoins zur Normalität werden, dies hebt mittelfristig die Qualität der Entwicklungsarbeit. Cardano beschreitet hier wiederholt ein guten Weg, der Universität Stanford werden hoffentlich weitere folgen. Selbst das chronisch klamme IOTA fand Anfang des Jahres noch 1 Millionen Pfund für das Imperial College in London. Was bei ADA aber zweifelhaft bleibt ist Chef Charles Hoskinson selbst. 2021 etwa schenkte er der Universität Carnegie Mellon 20 Millionen US-Dollar, damit sie ein nach ihm benanntes Zentrum für “Formale Mathematik” gründen konnte. Es muss Charles Hoskinson irgendwo tief wurmen, dass seine eigenen akademischen Bemühungen bislang nirgendwo Würdigung fanden. Falls bei Cardano in der Zukunft Fehler entdeckt werden, dürfte die Geschichte Hoskinson sicher für mehr als nur Spott sorgen.
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