Liquidationen: Bitcoin und Ethereum verlieren um 12 Prozent in 6 Minuten

Am Sonntag sind die Kurskurven von Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) innerhalb von nur sechs Minuten um rund 12 Prozent eingeknickt. Grund dafür sind offenbar Liquidationen von Bitcoin Futures und verwandten Finanzinstrumenten im Wert von mehr als 1 Milliarde US-Dollar.

Wer sich als Tageshändler aufgrund der recht robusten, positiven Preisentwicklungen am Kryptomarkt auf einen entspannten Sonntag gefreut hatte, musste unter Umständen hektisch umdisponieren. Denn am frühen Morgen rauschte plötzlich der Preis von Bitcoin (BTC) von 11.930 US-Dollar auf 10.550 US-Dollar in den Keller und das in nur sechs Minuten. Fast zeitgleich ging es auch für Ethereum (ETH) bergab, hier von 408 US-Dollar bis auf 326 US-Dollar. Die beiden nach Marktkapitalisierung wichtigsten Kryptowährungen befanden sich zum Zeitpunkt des Crash auf einem Jahreshoch. Mittlerweile sind Teile der beachtlichen Verluste wieder wettgemacht. Doch Anleger fragen sich natürlich trotzdem, was die scheinbar aus dem Nichts kommende Panik an den Märkten auslöste. Die auf Marktbeobachtung spezialisierte Plattform Bybt.com hat fehlgeschlagene Investmentstrategien bei Futures und ähnlichen Finanzinstrumenten für BTC und ETH als Ursache ausgemacht.

Bitcoin und Ethereum: Kursschock durch Liquidationen ausgelöst

Mehr als 70.000 Händler waren laut Bybt betroffen, als sich die Kurse von BTC und ETH positiver entwickelten, als sie erwartet hatten. In Folge dessen wurden ihre Positionen im Markt für Derivate liquidiert, insgesamt war damit ein Volumen von mehr umgerechnet mehr als 1 Milliarde US-Dollar aufgelöst. Als größte einzelne Liquidation wurden 10 Millionen US-Dollar in einem perpetual Bitcoin swap bei der Kryptobörse BitMEX festgehalten. Insgesamt entfielen etwa 647 Millionen US-Dollar in Bitcoin Futures auf diversen Kryptobörsen in die kurze, aber gewaltige Liquidationswelle. Bei Ethereum waren es rund 165 Millionen US-Dollar, auch andere Altcoins wie EOS mit 75 Millionen US-Dollar und Bitcoin Cash (BCH) mit 60 Millionen US-Dollar waren deutlich betroffen.

Bybt zählt zusammen, dass es Kunden bei den beiden Kryptobörsen OKEx und Huobi mit jeweils fast 400 Millionen US-Dollar an Liquidationen am heftigsten getroffen hat. Bei BitMEX summierten sich die Verluste auf knapp 165 Millionen US-Dollar, bei Binance auf immerhin noch 86 Millionen US-Dollar und bei Bybit waren es gut 52 Millionen US-Dollar. Wenn solche Summen geballt auf die Märkte einprasseln und das wie diesmal im Minutentakt, ist der Einbruch der Preiskurven um 12 Prozent einfach zu verstehen.

Fazit: Verspekuliert – doch kurzzeitiger Crash bei Bitcoin und Co. zeigt auch Positives

Das Ereignis demonstriert eindrucksvoll, warum Fachleute immer wieder anmahnen, beim Handel mit Bitcoin Futures und Co. abseits des Spotmarkts nur mit Vorwissen und Aufmerksamkeit vorzugehen. Denn meist nutzen Händler zusätzlich Hebel für ihre Strategien, Stichwort Margin Trading. Sie wurden diesmal kalt erwischt.

Anderseits setzten die Liquidationen ihrer Positionen ein, als BTC und ETH auf Jahreshoch standen. Am Tag drauf, am heutigen Montag, haben sich Kurse bereits wieder teilweise erholt, Bitcoin notiert bei gut 11.100 US-Dollar und Ethereum bei über 380 US-Dollar. Dies zeigt, dass der Gesamtmarkt die führenden Kryptowährungen derzeit keinesfalls für überbewertet hält, sondern optimistisch in die Zukunft schaut. Halten wir fest: Der Handel mit Derivaten auf Basis von Kryptowährungen hat mittlerweile solche Dimensionen erreicht, dass er zu heftigen Preisschwankungen führen kann. Doch Bitcoin Futures und Verwandte führen den Märkten auch Liquidität zu und scheinen parallel nicht in der Lage, Preiskurven grundsätzlich für längere Zeiträume ins Negative umzudrehen.


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