Ripple kauft sich bei Kryptobörse Bitstamp ein – sicherer Hafen für XRP?

Ripple hat Anteile an der britischen Kryptobörse Bitstamp übernommen. Über finanzielle Details und die Höhe der Beteiligung wurden keine Angaben gemacht. Bitstamp ist für Ripples XRP ein wichtiger Handelsplatz.

Ripple (XRP) ist zum Anteilseigner bei der Kryptobörse Bitstamp geworden, die ihren Hauptsitz in London hat. Bekannt wurde der Deal durch eine Quartalsmitteilung von Galaxy Digital Holdings, einem Krypto-Unternehmen, welches vermittelt hat. Wie groß nun der Anteil von Ripple bei Bitstamp ist und wie viel Geld floss, wurde nicht mitgeteilt. Eine Sprecherin von Ripple sagte, die Akquise sei Teil der Strategie, außerhalb der USA zu expandieren. In den USA ist Ripple durch das laufende Gerichtsverfahren mit der Börsenaufsicht SEC wegen XRP in seinen Aktivitäten eingeschränkt.

Den Daten von CoinMarketCap zufolge finden bei Bitstamp um 6 Prozent des globalen Handels mit XRP statt und für den Handel gegen Euro stellt Bitstamp für Ripple sogar den größten Handelsplatz dar. In Nordamerika wurde XRP wegen des Prozesses mit der SEC von fast allen Kryptobörsen ausgelistet und eine Kampagne, die Coinbase zum Umdenken bewegen sollte, endete zuletzt ohne greifbares Ergebnis. Die Sprecherin sagte, Bitstamp sei eine seit langer Zeit anerkannte Kryptobörse mit Fokus auf Europa und institutionelle Kunden, was zu Ripple passe. Man wolle in Kooperation Angebote entwickeln, die über den Tausch von XRP in Fiat hinausgehen.

Für Bitstamp ließ sich CEO Jean-Baptiste Graftieaux zitieren. Er sprach von geplanten gemeinsamen Investments mit Ripple in die Bereiche Sicherheit und Service für institutionelle Anleger. Ripple hatte sich zuletzt das Schweizer Krypto-Unternehmen Metaco übernommen, welches auf die Aufbewahrung von Bitcoin und Co. spezialisiert ist. Das Kerngeschäft von Ripple ist, XRP als Brückenwährung bei internationalen Geldtransfers zu etablieren. Hier gilt die Beteiligung von Ripple an dem asiatischen Finanzdienstleister Tranglo als Vorzeigefall, die seit März 2021 besteht.

Fazit: Ripple auf Expansionskurs – Vorsorge vor Urteil im SEC-Verfahren?

Ripple CEO Brad Garlinghouse hat bereits mehrfach laut darüber nachgedacht, den Hauptsitz aus den USA in ein anderes Land zu verlegen, falls der Prozess mit der SEC zu einem schlechten Ende für XRP führt. Mit den Anteilen an Bitstamp dürfte auch der Anspruch verbunden sein, dass die Kryptobörse für XRP einen sicheren Handelsplatz außerhalb den USA bietet. Skeptisch betrachten lässt sich der Einstieg von Ripple bei Bitstamp deswegen, weil Ripple selbst in großem Stil mit XRP handelt. Derweil hält das Warten für XRP und Ripple auf ein Gerichtsurteil in den USA an, welches nun frühestens in der zweiten Junihälfte fallen soll.


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