Der Kurs von XRP steigt ist gestern wesentlich stärker angestiegen als andere Kryptowährungen. Das Plus von mehr als zehn Prozent wird darauf zurückgeführt, dass das internationale Zahlungsnetzwerk SWIFT eine Blockchain-Lösung ausprobiert. Eigentlich sind Ripple und SWIFT Konkurrenten.
Abseits des Getöses um die ICO des BitTorrent Token (BTT) zeigt sich der Markt für Kryptowährungen Ende Januar wintermüde. Doch einen Ausreißer gibt es mit dem Ripples XRP. Denn XRP hat in den letzten 36 Stunden um die 12 Prozent an Wert gewonnen und sich damit auch in Sachen Marktkapitalisierung vorerst klar als zweitwichtigste Kryptowährung hinter Bitcoin und vor Ethereum etabliert. Der Grund für den XRP-Kurssprung ist durchaus interessant: SWIFT, das traditionelle System für internationale Geldüberweisung, hat ein Projekt gestartet, bei dem es testen will, ob sich eine Blockchain in das eigene Netzwerk integrieren lässt. In einer Mitteilung von SWIFT heißt es, für dieses Proof-of-Concept arbeite man mit R3 zusammen. Prinzipiell versteht sich Ripple als eine Art SWIFT 2.0 und will das Netzwerk ablösen. Doch durch R3 bekommt der XRP vielleicht indirekt ein Bein in das SWIFT-System, denn die R3-Blockchain erlaubt neuerdings Überweisungen in XRP.
Ripple vs. SWIFT – gilt das weiterhin?
Ripple hat zum Jahresanfang stolz mitgeteilt, schon mehr als 200 institutionelle Kunden in seinem Netzwerk zu versammeln. Diese nutzen es, um internationale Transaktionen in Sekundenschnelle abzuwickeln. SWIFT hingegen setzt für diese Geldgeschäfte weiterhin klassische Kommunikationswege wie Fax ein plus händische Bearbeitung. Dies führt zu Verzögerungen und zusätzlichen Kosten. SWIFT ist als Genossenschaft von Banken organisiert und unangefochtener Weltmarktführer beim internationalen Geldverkehr. SWIFT-Sprecher Luc Meurant sagte, Distibuted Ledger Technologie werde zunehmend nachgefragt. R3 als industrielle Blockchain wird beispielsweise auch von der Deutschen Börse eingesetzt. Laut Meurant bestehe aber weiterhin “wenig Appetit auf das Abwickeln (von Transfers) in Kryptowährungen”. Ob beim Projekt von SWIFT das XRP-Feature in R3 überhaupt freigeschaltet wird, blieb offen.
Wie geht es weiter mit XRP?
Beobachter bemerken, dass mit dem Einstieg von SWIFT in Blockchain-Lösungen das Ripple-Netzwerk und damit wohl auch der XRP irrelevant werden könnten. Andererseits beweist das Projekt, dass Ripple mit seinem Konzept grundsätzlich richtig lag. Den Kurs des XRP könnte dies zumindest kurzfristig weiter beflügeln.
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