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Ripple beschwört seine Zukunftschancen 2025 in einem offiziellen Blogpost. Dabei spielt die Kehrtwende der US-Krypto-Politik eine zentrale Rolle. Aber auffällig bleibt: XRP erwähnt Ripple in seinen Plänen nicht einmal namentlich.
Die XRP Rallye ist zuletzt ins Stocken geraten und Ripple sucht nach Wegen, um wieder positive Dynamik zu erzeugen. Ein offizieller Report mit dem Titel „Krypto Momentum in den USA: Was kommt als nächstes für Ripple Payments“ soll dabei helfen. Doch bei genauerem Lesen entpuppt sich die Ripple Vorschau als ein Sammelsurium von bereits weitgehend bekannten Informationen und die eigentliche Überraschung liegt darin, dass XRP in dem Text gar nicht vorkommt.
Ripple Payments ist der Service, den das Krypto-Unternehmen seit rund einem Jahrzehnt unter wechselnden Namen anbietet. Er soll zu sehr niedrigen Gebühren Geldtransfers in Echtzeit ermöglichen und seine Stärken insbesondere bei grenzübergreifenden Geschäften beweisen. Nun wird betont, dass Ripple Payments bereits 70 Milliarden US-Dollar weltweit bewegt hat. Diese Transfers werden über das Ripple Netzwerk XRPL abgewickelt, lassen den Nutzern aber die Wahl, ob sie XRP, US-Dollar oder andere Währungen einsetzen wollen. In der Vergangenheit war XRP hier kaum nachgefragt und auch die aktuelle Bestandsaufnahme macht wenig Mut für die Kryptowährung von Ripple.
Offizielle Ripple Vorschau – Altbekanntes wird aufgewärmt
Auch beim Verweis auf mehr als 60 Lizenzen weltweit, die Ripple mittlerweile hält, fehlen echte Neuigkeiten. International stützt man sich auf Zulassungen in Singapur, Irland, Dubai und den Cayman Islands – das war längst bekannt. Für Ripple Payments in und aus den USA werden die Registrierungen in New York und Texas hervorgehoben – dabei ist nur letztere ein Erfolg aus diesem Jahr.
Doch in den USA ändert sich das Geschäftsklima für die Kryptoindustrie hin zum positiven, Präsident Donald Trump hatte dies im Wahlkampf versprochen. Ripple CEO Brad Garlinghouse hat Trump schon mehrfach persönlich getroffen und lobt den Republikaner. So wirkt es etwas anbiedernd, wenn Ripple nun wiederholt, dass neuerdings 75 Prozent der offenen Arbeitsstellen in den USA ausgeschrieben sind und die Büros im Hauptquartier San Francisco sowie New York erneuert und vergrößert wurden – solche Aussagen liebt Trump, der Jobs und Investments für das eigene Land einfordert.
Als Anleger muss man sich jedoch fragen: Warum wird XRP bei der Ripple Selbstdarstellung wie jetzt überhaupt nicht genannt und auch in anderen Texten allenfalls am Rande? Sogar dem neuen Ripple Stablecoin RLUSD ist ein ganzer Absatz gewidmet. Er enthält immerhin die Ankündigung, dass RLUSD später in 2025 bei Ripple Payments integriert werde. Aber für kritische Beobachter ist damit eher eine verschärfte Konkurrenz zwischen RLUSD und XRP vorprogrammiert, Synergieeffekte für ein Miteinander lassen sich (bislang) nicht erkennen.
Fazit: Ripple optimistisch – XRP auf dem Abstellgleis?
Ripple Chef Garlinghouse machte in dieser Woche per X den Vorschlag, die von Trump angedachte Bitcoin Reserve der USA solle sich nicht auf BTC beschränken, sondern auch Kryptowährungen wie XRP miteinbeziehen. Das findet in der XRP Community naturgemäß Applaus und wäre tendenziell gut für die Preiskurve. Aber Ripple besitzt nach wie vor rund 40 Prozent aller XRP, was wie das Gegenteil von Dezentralisierung wirkt und dagegen spricht, den Altcoin als eine Reservewährung in Betracht zu ziehen. In unseren unabhängigen Jahresberichten zu Ripple wie hier für 2024 sind die fehlenden Anwendungszwecke und Einsatzfälle für XRP nicht zufällig ein wiederkehrendes Thema, welches Anleger nicht ignorieren sollten.
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