Ripple übernimmt Standard Custody & Trust – US-Geschäft soll wachsen

Ripple kauft das New Yorker Fintech Standard Custody & Trust. Dabei hat man es auf zugehörige Lizenzen für Geldgeschäfte abgesehen, die helfen sollen, neue US-Kunden für den Kryptosektor zu finden – aber auch für XRP?

Ripple als das Kryptounternehmen hinter XRP verkündet per Pressemitteilung, Standard Custody & Trust in New York zu übernehmen. Standard Custody & Trust hat sich laut Selbstbeschreibung darauf spezialisiert, für institutionelle Kunden den An- und Verkauf von Kryptowährungen sowie deren Aufbewahrung und Verwaltung zu übernehmen. Dabei verfügt man über eine Lizenz der New Yorker Finanzaufsicht – und diese betont Ripple als Motivation für die Übernahme.

Denn New York ist bekannt dafür, den Kryptosektor schärfer zu regulieren als andere US-Bundesstaaten – gleichzeitig aber ballt sich durch die Wall Street die US-Großfinanz in der Weltstadt. Mit den Lizenzen von Standard Custody & Trust werde Ripple in der Lage sein, neue Kunden zu gewinnen und seine Angebotspalette für Krypto-Services zu erweitern, sagt Monica Long, Präsidentin bei Ripple. Auffällig aber: In der gesamten Pressemitteilung zu der Übernahme von Standard Custody & Trust wird Ripples Kryptowährung XRP nicht einmal erwähnt.

So blieb die Preiskurve von XRP auch nach der Bekanntgabe des Deals mit Standard Custody & Trust flach, ein Tagesminus von 1 Prozent zeigt keine Begeisterung der Märkte. Ripple verfügt zwar nach eigenen Angaben allein in den USA über gut 40 Lizenzen für Geldübermittlung und zudem weitreichende Zulassungen für Krypto in Singapur und Irland. Doch XRP, einst als Brückenwährung für Banken konzipiert, spielt anscheinend bei der Strategie von Ripple nicht mehr die Hauptrolle. Stattdessen wird bei der Expansion von Ripple offenbar darauf gesetzt, umfangreiche Krypto-Services aus einer Hand anbieten zu können. Dies zeigte sich auch bei der Übernahme von Metaco, welche die US-Großbank HSBC als Kunden brachte.

Fazit: Ripple kauft Standard Custody & Trust – aber was wird aus XRP?

Unser Jahresrückblick 2023 auf Ripple zeigt unter anderem auf, dass die Sinnsuche für XRP weiter eine Herausforderung bleibt. Die Übernahme von Standard Custody & Trust hilft dabei nach derzeitigen Informationen nicht. Noch muss der Deal in New York von den Behörden genehmigt werden, über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Es deutet vieles daraufhin, dass Ripple seine Zukunft in den USA und weltweit als Premium Krypto-Dienstleister sieht und XRP in die Rolle eines Nebenprodukts schlüpft. Für XRP Anleger ist diese Entwicklung kritisch zu betrachten.


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