Ripple und andere Krypto-Unternehmen spenden Millionen vor US-Wahlen

In den USA stehen Ende 2024 Präsidentschaftswahlen an, parallel werden auch Repräsentantenhaus und andere Posten neu besetzt. Für die US-Kryptoindustrie ist klar: Die Wahltermine bieten die Möglichkeit, sich für Kandidaten einzusetzen, welche Bitcoin und Co. nicht feindlich betrachten. Brad Garlinghouse, CEO von Ripple (XRP), schreibt auf X, man werde „pro-Krypto Kandidaten“ unterstützen. Dabei verweist Garlinghouse auf eine gemeinsame Initiative mit anderen Kryptounternehmen, für die bereits 78 Millionen US-Dollar gespendet wurden.

In einer Pressemitteilung werden Details genannt. Demnach gehen die 78 Millionen US-Dollar an einen sogenannten Super PAC namens Fairshake. Super PACs sind gesetzlich geregelte politische Lobbygruppen. Neben Ripple beteiligen sich etwa auch die Kryptobörsen Coinbase und Kraken an Fairshake. Unter den Geldgebern sind weiter die Winklevoss-Brüder finden als prominente Krypto-Unterstützer in den USA. Insgesamt sind derzeit rund zwei Dutzend Privatpersonen und Unternehmen an Fairshake beteiligt. Hauptziel sei die Unterstützung von „Amerikanischem Krypto und Blockchain-Innovation sowie verantwortliche Regulierung“.

Ripple ist in den USA durch den Rechtsstreit mit Börsenaufsicht SEC um XRP zu einem Symbol für Widerstand gegen Überregulierung geworden und hat im Sommer einen ersten Gerichtserfolg für sich verbucht. Aber auch Coinbase und Kraken sind in Prozesse mit der SEC verwickelt. Der Chefposten der SEC wird durch den US-Präsidenten besetzt, Amtsinhaber Gary Gensler ist für die Kryptobranche eine Reizfigur. Bei den letzten US-Präsidentenwahlen 2020 war Sam Bankman-Fried, Gründer von FTX, Großspender für die Demokraten und Joe Biden gewesen. Doch die Insolvenz von FTX und der Schuldspruch für Bankman-Fried haben die US-Demokraten von der Kryptobranche abrücken lassen.

Offiziell agieren Super PACs in den USA unabhängig von ihren Geldgebern. Ein Bericht von Politico zeigt auf, dass Gelder für TV-Werbespots von Fairshake an Kandidaten aus beiden politischen Lagern fließen, solange sie Krypto-freundliche Aspekte in ihren Programmen integrieren.

Fazit: Kryptoindustrie sieht US-Wahlen als Chance

Krypto ist in den USA auch ein politisches Thema, die FTX Insolvenz hat viel Vertrauen zerstört. Andererseits sind um 20 Prozent der US-Bürger in Kryptowährungen investiert, Bitcoin (BTC) ist dort kein Nischenthema mehr. So ist es nur logisch, dass Ripple, Coinbase, Kraken und andere die Chance nutzen wollen, den Ausgang wichtiger Wahlen durch das legale Instrument von Super PACs zu beeinflussen. Je näher die Wahltermine rücken, desto deutlicher dürfte werden, welche Kandidaten sich im Sinne der Kryptoindustrie positionieren.


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