Bis zum 30. November müssen die US-Börsenaufsicht SEC und Ripple (XRP) ihre vorläufig letzten Schriftstücke im seit Dezember 2020 laufenden Verfahren an das Gericht liefern. Gibt es dann doch einen Vergleich?
Bei Ripple und XRP Anlegern hoffen nicht wenige darauf, dass das seit bald zwei Jahren dauernde Mammutverfahren mit der US-Börsenaufsicht SEC endlich zu einem Ende kommt. Der australische Rechtsexperte Bill Morgan sieht nun per Twitter den 30. November als vorhersehbaren Stichtag, nach dem die Prozessparteien sich entscheiden müssen, ob sie weiter auf einen Urteilsspruch hinarbeiten oder doch noch einen außergerichtlichen Vergleich suchen. Denn dann müssen sowohl Ripple als auch die SEC ihre vorerst letzten Dokumente an das Gericht liefern. Bevor diese dann am 5. Dezember auch veröffentlicht werden sollen, verhandeln das Gericht, SEC und Ripple darüber, ob Passagen zu schwärzen sind.
Morgan hält es für gut möglich, dass dabei wieder die berühmt gewordene “Hinman-Rede” im Mittelpunkt steht. Falls die SEC verhindern wolle, dass Ripple Details zur Entstehungsgeschichte der “Hinman-Rede” öffentlich mache, müsse sie unter Umständen einen Vergleich schließen. Anhand der “Hinman-Rede” und ihrer Vorbereitungen will Ripple offenbar nachweisen, dass die SEC im Umgang mit Kryptowährungen keinen einheitlichen Kurs fährt. 2018 hatte Hinman als damaliges SEC-Vorstandsmitglied Ethereum (ETH) in Sachen Regulierung einen Freibrief ausgestellt und Ripple meint, ein solches Privileg müsse auch XRP zustehen.
Schon im September hatte Prozessbeobachter und Rechtsanwalt Jeremy Hogan mit ähnlichen Argumenten prognostiziert, dass ein Vergleich zwischen SEC und Ripple wegen XRP näher liegen könne als von vielen erwartet. Auch John Deaton, der im Prozess XRP Anleger vertritt, sah bei Twitter die Chancen auf einen Vergleich davon abhängig, ob die SEC wirklich riskieren wolle, dass ihre internen Abläufe im Hinblick auf Regulierung von Bitcoin und Co. öffentlich und damit angreifbar werden.
Fazit: XRP in Lauerstellung – läuft es zwischen Ripple und SEC auf Vergleich hinaus?
Von Ripple hat es bisher keine Hinweise oder Wortmeldungen gegeben, die darauf schließen lassen würde, dass eine außergerichtliche Einigung mit der SEC angestrebt wird. Erwartet wird vielmehr ein förmliches Urteil im 1. Halbjahr 2023. Doch falls die SEC nun tatsächlich Kompromissbereitschaft signalisiert, könnte ein Umdenken einsetzen, um XRP endlich vom De-Facto-Verbot in Nordamerika zu befreien, welches auf die Klage der SEC zurückzuführen ist. Aber was die Parteien hinter verschlossenen Türen diskutieren, bleibt unbekannt. So verharrt XRP kurstechnisch vorerst weiter in Lauerstellung. Anleger aber sollten sich ruhig denn 30. November im Kalender markieren und dann darauf achten, ob nicht doch noch ein Vergleich zwischen Ripple und SEC den Weg für ein Comeback von XRP freimacht.
Dieser seit Jahren schwelende Prozess von Seiten der US-Börsenaufsicht SEC gegen XRP ist in Wahrheit ein Stellvertreterkrieg der Zentralbanken gegen alternative Anlagestrategien, Inflationsschutz und Ausgabenkontrolle der Bürger. Er ist nichts anderes als Volksficken auf höchstem Niveau!