Ripple (XRP) greift Börsenaufsicht SEC wegen Deals mit BlockFi an

Der Krypto-Finanzdienstleister BlockFi hat Insolvenz angemeldet. Führungspersonal von Ripple (XRP) führt dies auf fehlgeschlagene Aktivitäten der US-Börsenaufsicht SEC zurück und kritisiert die Behörde scharf.

Seit gestern ist es offiziell: Der Kryto-Finanzdienstleister BlockFi geht in das Insolvenzverfahren und in der Mitteilung dazu wird der Kollaps der Kryptobörse FTX als Hintergrund angegeben. Tatsächlich hatte FTX im Juni BlockFi eine Kreditlinie von bis zu 400 Millionen US-Dollar eingeräumt. Doch die Angelegenheit ist komplizierter als sie auf den ersten Blick scheint. Vorstandsmitglieder von Ripple (XRP) schießen sich deshalb auf die US-Börsenaufsicht SEC ein. Die SEC rühmt sich in Jahresbericht damit, BlockFi zu Strafzahlungen verdonnert zu haben.

Um diese 100 Millionen US-Dollar in zwei Tranchen zu begleichen, benötigte BlockFi Finanzhilfe von FTX, schreibt Ripple Chefjurist Stuart Alderoty auf Twitter. Was die SEC nun als Regulierungserfolg verkaufe, habe in Wirklichkeit zum Ableben von BlockFi beigetragen. Der CTO von Ripple, David Schwartz, meint bei Twitter sogar, dass die SEC BlockFi quasi dazu gezwungen habe, Kundengelder bei FTX anzulegen, wo sie nun in der Insolvenzmasse untergehen.

Dass gerade Alderoty und Schwartz die SEC scharf kritisieren, ist kein Zufall. Ripple liegt seit fast zwei Jahren mit der SEC wegen XRP im Clinch und das Gerichtsverfahren geht in die Endphase. Von Ripple kamen schon seit 2020 deutliche Stimmen, welche die SEC als eine Behörde betrachten, die Innovation und Kryptobranche in den USA abwürgen wolle. Der Fall FTX und BlockFi, der auch Tausende von US-Kunden betrifft, ist deshalb ein gutes Beispiel für Ripple, um ein Versagen oder Fehlverhalten der SEC an die Wand zu malen. Ob die Darstellung von Alderoty und Schwartz hier zutreffend ist, lässt sich aber ohne Einsicht in die Bücher von FTX und BlockFi nicht prüfen.

Fazit: Ripple und die SEC – Freundschaft ausgeschlossen

Soweit bekannt hat Ripple weder mit FTX noch BlockFi engere Geschäftsbeziehungen unterhalten, die Insolvenzverfahren ergeben so für Ripple wohl keine zusätzlichen Risiken. Aber die oft als “unantastbar” eingestufte SEC muss sich daran gewöhnen, dass ihr Tun im Kryptosektor kritisch beäugt wird. Dabei treffen Befürworter scharfer Regulierung auf das Lager, welches der SEC Expertise und Berechtigung abspricht. Manche Beobachter interpretieren das jüngste Geplänkel zwischen Ripple und SEC aber auch als Vorspiel für eine außergerichtliche Einigung, welche den Prozess um XRP abkürzen könnte.


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