Im Gerichtsstreit zwischen der US-Börsenaufsicht SEC und Ripple wegen XRP sind Dokumente aufgetaucht, die parteiisches Verhalten der Behörde andeuten. Es geht um den Kalender des früheren SEC-Offiziellen Hinman.
Die US-Börsenaufsicht SEC ist im Verfahren gegen Ripple (XRP) nach Einschätzung von Prozessbeobachtern ohnehin in die Defensive geraten – und neu aufgetauchte Dokumente dürften die Stimmung in der Behörde eher nicht aufhellen. Denn wie Fox Business berichtet, musste der Arbeitskalender des ehemaligen SEC-Vorstandsmitglieds William Hinman offengelegt werden. Die Einträge dort legen demnach nahe, dass Hinman sich häufig und mit offenem Ohr mit Vertretern und Kooperationspartnern von Ethereum (ETH) traf. Ripple soll keinen solch exklusiven Zugang zur SEC gehabt haben, um beim Vorgehen in Sachen XRP Lobby-Arbeit leisten zu können.
Hinman war in den Jahren 2017 bis 2020 innerhalb der SEC die zentrale Person, bei der Pläne zur Regulierung von Kryptowährungen zusammenliefen. Die sogenannte “Hinman-Rede” von 2018 stellte Ethereum und Bitcoin (BTC) quasi einen Freibrief in Sachen Regulierung aus und spielt auch im Prozess SEC vs. Ripple eine wichtige Rolle. Ripple drängt seit geraumer Zeit darauf, dass interne E-Mails und Dokumente der SEC zur Vorbereitung der “Hinman-Rede” veröffentlicht und im Verfahren benutzt werden dürfen. Damit will man nachweisen, dass auch XRP der Status zustehen müsse, von der SEC unreguliert gelassen zu werden.
Weder Ripple noch die SEC wollten die Kalendereinträge von Hinman aktuell kommentieren. Im Mai hatte die US-Journalistin Eleanor Terrett über Verdachtsmomente berichtet, nach denen bei Hinman und seinem Umfeld private geldwerte Motive dazu geführt haben könnten, Ethereum anders zu behandeln als Ripple. Terret ist auch beim aktuellen Bericht von Fox Business Mitautorin.
Fazit: Rolle von William Hinman für SEC belastend im Prozess gegen Ripple
Die SEC hat sich über Monate darauf versteift, interne Dokumente von und zu ihrem Ex-Offiziellen Hinman unter Verschluss halten zu wollen. Doch das Gericht in New York hat gerade erst bekräftigt, dass Ripple Zugriff gewährt werden muss, wie der Jurist James Filan per Twitter meldet. Die vielleicht pikanten Kalendereinträge passen insofern auch vom Timing bestens zur Verteidigungsstrategie von Ripple, XRP im Vergleich zu Ethereum als ungerecht behandelt zu inszenieren. Doch manche Beobachter befürchten schon: Diese Strategie könnte für die Kryptobranche nach hinten losgehen und dazu führen, dass auch Ethereum von der SEC regulatorisch neu bewertet wird.
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