Am Dienstag gab der Kreditkartengigant Visa bekannt, seine Kryptosparte auszubauen und dabei die Blockchain von Solana als eine Basis einzusetzen. In der Nachbetrachtung finden Experten den Schritt von Visa beachtlich.
Vor gut zwei Jahren hat das Kreditkartenunternehmen Visa erste Türen Richtung Kryptoindustrie geöffnet und den Stablecoin USDC als Zahlungsmittel integriert. An diesem Dienstag machte Visa per Pressemitteilung öffentlich, Stufe Zwei in seinem Krypto-Programm zu zünden. Dabei fiel insbesondere auf, dass die Blockchain von Solana (SOL) prominent erwähnt wird und in den Plänen von Visa eine grundsätzliche Rolle spielt.
Wer sich davon auch einen positiven Impuls auf die Preiskurve von Solana erhofft hatte, lag aber falsch. Temporäre Gewinne für SOL nach den News von Visa korrigierten sich innerhalb von 24 Stunden und über die Woche betrachtet liegt Solana sogar rund 5 Prozent im Minus. Das liegt daran, dass Visa zwar tatsächlich eine Anbindung an das Solana Ökosystem integriert, die sich aber zunächst auf Stablecoins wie USDC beschränkt und SOL nicht beinhaltet. Solana Mitgründer Anatoly Yakovenko schreibt auf X (früher Twitter) dennoch, man habe jetzt die Chance zu beweisen, dass Visa mit Solana Geld sparen könne und zudem Geschwindigkeitsfortschritte mache.
Auch Visa hat internationale Transaktionen als einen wichtigen Einsatzfall für USDC ausgemacht. In Australien habe sich das Pilotprogramm seit 2021 bewährt und es solle nun breiter ausgerollt werden. Händler, die Visa-Kreditkarten akzeptieren, können sich mit USDC bezahlen lassen und bekommen ihr Geld in Sekunden ohne Wechselgebühren gutgeschrieben. Bei klassischen grenzübergreifenden Geschäften fungiert Visa als Clearing-Stelle, was bei Krypto-Transfers nicht mehr notwendig wird. Jeremy Allaire, Mitgründer von USDC, sieht für den 1:1 an den US-Dollar gebundenen Stablecoin bereits eine Zukunft als „nativer Internet-Dollar“ voraus, wie er auf X schreibt.
Fazit: Visa bekennt sich zu USDC und Solana
Visa hat neben Solana auch die Zahlungsdienstleister Worldpay und Nuvei als neue Kooperationspartner benannt und verweist auf deren Bedeutung für NFT-Marktplätze und Blockchain-Gaming. Solana-Mitgründer Raj Gokal spricht derweil in einem Interview von einem „nächsten Kapitel für Innovationen bei digitalen Bezahlungen“. Solana hat zuletzt seinen eigenen Zahlungsdienst Pay bei Shopify integrieren können, der Imagegewinn durch die Zusammenarbeit mit Visa dürfte aber ungleich höher ausfallen. Ob sich mittelfristig aus der Verknüpfung der Solana Blockchain mit den Visa Netzwerken auch positive Effekte für SOL ergeben, muss die Zukunft zeigen.
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