Solana, XRP, Dogecoin, HBAR, Litecoin: Altcoins hoffen auf ETFs

Der Erfolg von Bitcoin ETFs ruft nach Nachahmern: Für rund halbes Dutzend Altcoins liegen Anträge bei den US-Behörden vor, darunter Solana, XRP (Ripple), Dogecoin, Litecoin und Hedera (HBAR). Wie stehen die Chancen?

In den USA ist ein Rennen darum entbrannt, welche populären Kryptowährungen am schnellsten auch als ETF (Exchange-Traded Fund) handelbar werden. Vorbild sind die Bitcoin ETFs, die im Januar 2024 ihr Debüt erlebten und seitdem fast 40 Milliarden US-Dollar Kapitalzufluss verzeichneten. Auf solche Effekte hoffen nun auch eine Handvoll von Altcoins: Für Solana (SOL), XRP (Ripple), Litecoin (LTC), Hedera (HBAR) und Dogecoin (DOGE) sind bereits Anträge auf „grünes Licht“ für ETFs bei den zuständigen US-Behörden eingereicht. Die individuellen Chancen unterscheiden sich laut Experten deutlich. Ein Überblick:

– Solana ETFs: SOL ist ein Liebling der Amerikaner und dementsprechend bemühen sich große Namen wie VanEck aus der Finanz-und Kryptoindustrie um die Erlaubnis für ETFs. Die Börsenaufsicht SEC hat diese Vorstöße bislang abgeblockt. Jetzt wird die SEC auf Geheiß des neuen US-Präsidenten Donald Trump umgebaut, was auch ein Entgegenkommen für Krypto ETFs bedeuten könnte. Doch bei Solana ist die Situation kompliziert: Die SEC hat SOL bei Klagen gegen Kryptobörsen als ein Beispiel dafür herausgepickt, dass viele Altcoins eigentlich als Wertpapier („securities“) einzustufen seien. Solange die SEC bei Solana an dieser Einschätzung festhält, ist auch für SOL ETFs der Weg versperrt. Bloomberg Experte James Seyffart sagte kürzlich in einem Interview, Solana ETFs in 2026 seien realistisch und für frühere Termine müsse sich die SEC zu einer inhaltlichen Neubewertung von SOL durchringen.

– XRP ETFs: Ripple liegt mit der SEC seit Dezember 2020 juristisch im Clinch, durfte aber vor Gericht schon zwei Erfolge feiern. Damit ist die Börsenaufsicht in Zugzwang geraten, XRP ETFs wollen unter anderem 21Shares und Canary platzieren. Noch im Januar soll sich die SEC mit Anträgen auf Ripple ETFs beschäftigen und könnte dabei einen Kurswechsel demonstrieren. Im Bestfall wären dann XRP ETFs schon im Frühjahr möglich.

– Dogecoin ETFs: DOGE ist der Meme-Coin Nummer Eins weltweit und steht unter inoffizieller Schirmherrschaft von „Dogefather“ Elon Musk. Rex Shares setzt bei seinem Antrag auf einen DOGE ETF auf eine Strategie, die laut Bloomberg Spezialist Eric Balchunas ein beschleunigtes Verfahren zulässt. Damit könnte Zulassung und Handelsstart für Dogecoin ETFs schon Anfang April Wirklichkeit werden, befindet Balchunas. Zudem leistet Bitwise mit einem Dogecoin Funds im US-Bundesstaat Delaware Vorarbeit für eine spätere Umwandlung in einen DOGE ETF.

– HBAR ETFs: Hedera ist bislang nicht ins Visier der SEC geraten und so werden dem Antrag auf einen HBAR ETF von Canary gute Chancen zugerechnet. Experte Balchunas sieht Hedera ETFs im Rennen um eine schnelle Zulassung weit vorne. Die Frage aber sei, ob für diesen Altcoin aus der zweiten Reihe auch tatsächlich größere Nachfrage für einen HBAR ETF bestehe.

– Litecoin ETFs: LTC ist technologisch eine Variation von Bitcoin und wohl deshalb von der SEC bisher unbehelligt. Dies dürfte Anträgen auf Litecoin ETFs helfen, die etwa von CoinShare und Canary stammen. Zudem will Greyscale einen bereits existierenden LTC Funds in ein ETF umwandeln. Bloomberg sieht Hedera und Litecoin ETFs als diejenigen, die momentan im Wettrennen um die Zeit die Nase vorne haben.

– Sogar der TRUMP Meme-Coin und BONK dürfen auf ETFs hoffen, Rex Shares hat Anträge eingereicht. Wenn alles glatt läuft, könnten BONK ETFs und TRUMP ETFs schon im April durch ein beschleunigtes Verfahren zugelassen werden, heißt es von Bloomberg.

Fazit: Welle von Krypto ETFs in 2025 erwartet – Nachfrage überschätzt?

Bei aller Euphorie darüber, wahrscheinlich schon bald eine ganze Reihe von Kryptowährungen als ETF an klassischen Börsen zu sehen, sollte nicht vergessen werden: Ethereum ETFs bleiben bisher hinter den Erwartungen zurück und die jetzigen Kandidaten sind insofern eher keine Selbstläufer. Die Großbank JPMorgan hat immerhin zu XRP ETFs und Solana ETFs Prognosen abgegeben, die jeweils zwischen drei und acht Milliarden US-Dollar Kapitalzufluss im ersten Jahr vorhersagen. Damit würde man sich in etwa in einer Größenordnung mit den Ethereum ETFs bewegen. Aber noch ist das Zukunftsmusik und der Ball liegt bei der SEC.


Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*