Während normalerweise die großen Mining Pools und China beim Thema Mining die Hauptrolle spielen, scheinen auch immer mehr Computer an Universitäten und Schulen zum Mining zweckentfremdet zu werden. Einer Analyse von Cisco zufolge hat sich zudem der durch Mining verursachte Traffic im Internet zuletzt vervielfacht.
Wenn man den Strom nicht bezahlen muss und außerdem freie Rechnerkapazitäten zur Verfügung stehen, lohnt es sich doch, Bitcoin und Co. zu Minen – dieser Logik folgen offenbar viele Studenten und Schüler. Das für Router bekannte US-Unternehmen Cisco hat eine Studie erstellt, die zu überraschenden Ergebnissen in Sachen Mining und Datenverkehr im Internet kommt. Demnach sind 22 Prozent der Verbindungsanfragen, die mit Mining zusammenhängen, Computern in Universitäten zuzuordnen, 4 Prozent Rechnern in Schulen. Generell haben die Experten festgestellt, dass Mining immer mehr Datenverkehr erzeugt, allein in den neun Monaten von März bis Dezember 2018 soll der Traffic um den Faktor 19 zugenommen haben. Dabei wird offenbar nicht immer bewusst nach Kryptowährungen geschürft, sondern viele der Aktivitäten sind der Analyse zufolge auf sogenanntes Kryptojacking zurückzuführen. Kryptojacking meint die Situation, wenn Angreifer unbemerkt die Kontrolle über Teile der Rechnerkapazitäten übernehmen.
Details und Schwachpunkte der Cisco-Studie zu Mining
Noch häufiger als von Bildungseinrichtungen wird der Studie zufolge nur von Energie- und Versorgungsunternehmen aus Mining betrieben. Hier wurden 34 Prozent allen Mining-Traffics gemessen. Als Erklärungsversuch führt Cisco an, dass die Computernetzwerke bei Energieversorgern häufig veraltet und deshalb besonders angreifbar seien. Geografisch betrachtet führt die USA mit 62 Prozent des gemessenen globalen Traffics zum Minen das Feld demnach deutlich an, gefolgt von Europa, Nahem Osten und Afrika mit zusammen sechs Prozent.
Hier zeigt sich aber auch ein Schwachpunkt der Studie, denn China würde demnach keine nennenswerte Rolle spielen, was aber kaum mit der Realität zu vereinbaren wäre. Überhaupt scheint das US-Unternehmen sich nur auf Daten zu beziehen, die durch eigene Sicherheitssoftware Umbrella erhoben werden. Dadurch liegt es nahe, dass sich die Zahlen auf die USA als Hauptabsatzland für Cisco und größere Einrichtungen als typische Kunden fokussieren.
Fast: Cisco will Werbung für eigene Produkte machen
Cisco bewirbt in seiner Studie ausdrücklich Umbrella als Lösung, unbeabsichtigtes Mining in größeren Netzwerken zu unterbinden. Insofern ist PR sicher eine wichtige Motivation für die Veröffentlichung. Dennoch dürften die Trends an sich stimmen: Kryptojacking entwickelt sich zu einem profitablen Geschäft für Online-Kriminelle und dort, wo es Strom quasi gratis gibt, lohnt sich Mining auch weiterhin für Privatpersonen.
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