SushiSwap (SUSHI): DeFi-Projekt mit finanziellen Problemen – Anleger springen ab

Bei SushiSwap (SUSHI) wird diskutiert, wie die Finanzierung mittel- und langfristig gesichert werden kann. Doch eine vorgeschlagene Änderung der Gebührenverteilung führt dazu, dass Anleger nervös reagieren.

Als die dezentralisierte Kryptobörse SushiSwap mit eigenem Token SUSHI 2021 live ging, war die Kryptoszene fasziniert. Das innovative Konzept, ein DeFi-Projekt durch eigenen Token attraktiver zu machen, führte zeitweise zu riesigen Verschiebungen. Der damalige Marktführer UniSwap sah sich plötzlich gezwungen, mit UNI als eigenen Token nachzulegen, um den massiven Abfluss von Kapital zu SushiSwap zu stoppen. Langsam, aber stetig hat SushiSwap zuletzt gegenüber anderen dezentralisierten Kryptobörsen an Boden verloren und Chef Jared Grey sieht die Finanzlage als kritisch.

In einem Vorschlag an SUSHI Anleger schreibt Grey, die finanziellen Reserven würden nur noch für etwa anderthalb Jahre ausreichen, um jährliche Kosten von etwa 5 Millionen US-Dollar für das Team und Infrastruktur von SushiSwap zu begleichen. Um mittel- und langfristig auf der sicheren Seite zu stehen, schlägt Grey deshalb vor, die Verteilung von Einnahmen umzustrukturieren. Bislang gingen von den 0,30 Prozent Gebühren bei SushiSwap 0,25 Prozent auf das Konto des Projekts und 0,05 Prozent wurden an SUSHI Anleger verteilt. Nun will Grey zunächst für ein Jahr festschreiben lassen, dass alle Gebühreneinnahmen komplett in die Rücklagen von SushiSwap fließen. Damit wäre das ursprüngliche Konzept von SushiSwap, in Kombination mit SUSHI Boni für Investoren zu liefern, hinfällig.

Deshalb kommt es wenig überraschend, dass Anleger bei SUSHI nun aktiv werden. Blockchain-Daten zeigen, wie SUSHI merkbar vom Staking abgezogen werden, wohl um sie verkaufen zu können. Die Preiskurve von SUSHI ist seit der Veröffentlichung des Vorschlags von Grey deutlich um etwa 18 Prozent ins Minus gedreht, was erste Abverkäufe nahelegt.

So droht für SushiSwap und SUSHI eine Situation, in der sich zwar eine Mehrheit für den Finanzierungsplan von Grey ausspricht – aber Kapital und Anleger trotzdem zu Konkurrenten umschwenken. Grey sieht dennoch keine Alternative zu seinem Vorschlag und manche Kommentatoren interpretieren sein Vorgehen als erpresserisch.

Fazit: Anfang vom Ende bei SushiSwap?

Die immer noch kurze Geschichte von dezentralisierten Finanzen (DeFi) hat gelehrt, dass Anleger mit ihrem Kapital schnell Anlaufstellen wechseln, wenn anderswo mehr Rendite lockt. In diese Falle könnten SushiSwap und SUSHI nun laufen, wenn die im Konzept verankerten Boni für Stammkunden und Staker wegfallen. Immerhin aber stellt Grey in Aussicht, dass Mitte 2023 neue Anreize geschafft werden könnten, um SUSHI Staking wieder attraktiv zu machen. Für die DeFi-Sparte der Kryptoindustrie ist ein halbes Jahr aber bereits ein langer Zeitraum.


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