Fachmedium “The Block”: CEO erhielt heimlich 43 Millionen US-Dollar Kredit von SBF (FTX) und Alameda Research

Das Vertrauen in das US-Online-Magazin “The Block” ist angeschlagen, weil CEO Michael McCaffrey verschwiegen hat, 43 Millionen US-Dollar Kredit durch Sam Bankman-Fried (SBF) erhalten zu haben.

Jetzt hat das Drama um das bankrott gegangene Krypto-Imperium von Sam Bankman-Fried auch das einflussreiche Fachmedium “The Block” erreicht. Zum Wochenende musste “The Block” in eigener Sache melden, dass CEO Michael McCaffrey mit sofortiger Wirkung zurücktritt. Hintergrund sind drei Kredite, die McCaffrey heimlich von Alameda Research erhielt, dem Investmentarm im Firmengeflecht von Sam Bankman-Fried. 12 Millionen US-Dollar Kredit in 2021 nutzte McCaffrey, um “The Block” im Rahmen eines Management-Buy-out zu übernehmen. Weitere 15 Millionen US-Dollar flossen im Januar als Kredit an McCaffrey, um die Finanzierung des Tagesgeschäfts von “The Block” sicherzustellen. Einen dritten Kredit über 16 Millionen US-Dollar nutzte McCaffrey zum Erwerb einer Immobilie auf den Bahamas, wo auch die inzwischen insolvente Kryptobörse FTX von Sam Bankman-Fried ihren Hauptsitz hat.

Bei “The Block” übernimmt nun Vorstandsmitglied Bobby Moran den Posten des CEO. In einem offenen Brief schreibt Moran, die Nachricht über heimliche Kredite habe Enttäuschung und einen Schock im Team ausgelöst. Michael McCaffrey hätte sich bewusst sein müssen, dass solche Deals die Glaubwürdigkeit von “The Block” beschädigen. Zwar habe man nicht erlebt, dass McCaffrey die Berichterstattung über FTX, Alameda Research oder Bankman-Fried zu beeinflussen versuchte. Doch allein der Verdacht untergrabe die hohen Standards von “The Block”. Tatsächlich fragen sich in der Kryptoszene nun viele, warum die Journalisten von “The Block” nicht bei ihrem Chef nachhakten, von wo diesem plötzlich Millionensummen zur Verfügung gestellt wurden.

“The Block” und eine angeschlossene Analyse-Abteilung zählt zu den angesehensten Fachmedien in der Welt von Bitcoin und Co.. Rund 30 Reporter, Redakteure und Korrespondenten berichten tagtäglich für “The Block” über aktuelle Entwicklungen in der Kryptoindustrie und schaffen damit auch wertvolle Informationen für Anleger. In den redaktionellen Richtlinien wird ausdrücklich festgelegt, dass Texte, die von Sponsoren unterstützt werden, auch deutlich als solche zu kennzeichnen sind. Mit SBF und seinen Unternehmen hat sich “The Block” natürlich kontinuierlich beschäftigt. Aber eine Offenlegung der finanziellen Verknüpfungen durch McCaffrey erfolgte erst jetzt, als die Kreditgeschäfte durch Schuldnerlisten von Alameda Research aufgedeckt wurden.

Fazit: Ruf von “The Block” durch Geheimkredite beschädigt

Die Konkurrenz von “The Block” hält sich auffällig damit zurück, in Sachen der verheimlichten Kredite nachzutreten. Ein Grund dafür: In den Reports zu SBF, FTX und Alameda Research ist bisher kein Beispiel von “The Block” aufgetaucht, wo Interessenkonflikte augenscheinlich wären. Doch nun muss man sich bei “The Block” darauf einstellen, dass die Redaktionsarbeit kritischer als vorher aufgenommen wird. Der neue CEO Moran muss zudem einen Weg finden, wie er mit der Situation umgeht, dass der geschasste McCaffrey weiterhin größter Anteilseigner von “The Block” ist.


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