Western Union will MoneyGram übernehmen, Ripple involviert

Der US-Finanzdienstleister Western Union hat einem Medienbericht zufolge ein Übernahmeangebot für den Konkurrenten MoneyGram abgegeben. Ripple hält knapp 10 Prozent der Anteile an MoneyGram, das XRP für internationale Transfers einsetzt.

In den USA könnte sich eine spektakuläre Übernahme im Finanzsektor anbahnen, von der auch Ripple (XRP) betroffen wäre. Denn laut einem Bericht der Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg hat Western Union an MoneyGram ein Kaufangebot übermittelt. Western Union gilt als Weltmarktführer unter den Finanzdienstleistern, die grenzübergreifende Bargeldtransfers ermöglichen. MoneyGram ist einer der großen Konkurrenten und seit Sommer 2019 ist dort Ripple einer der Miteigentümer. Die Unternehmen kommentierten den Bericht bislang nicht, der sich auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person beruft.

Was eine Übernahme von MoneyGram für Ripple und XRP bedeuten könnte

Als Ripple vor etwa einem Jahr 30 Millionen US-Dollar in MoneyGram investierte und später weitere 20 Millionen US-Dollar nachschoss, hatte das ein strategisches Ziel. Denn MoneyGram sagte im Gegenzug zu, künftig Ripples ODL (früher xRapid) einzusetzen und damit auch XRP als Brückenwährung. Dem Kurs von XRP half dies kurzfristig, doch wie wir damals in einem Video zusammenfassten, gab es auch gute Gründe, an der Sinnhaftigkeit dieses strategischen Investments von Ripple zu zweifeln. Jedenfalls hält Ripple mittlerweile knapp 10 Prozent der Anteile an dem börsennotierten MoneyGram.

Die Aktienkurse von MoneyGram und Western Union profitierten von den Übernahmegerüchten deutlich. MoneyGram ist laut Bloomberg mit einem Schuldenberg von fast 900 Millionen US-Dollar behaftet und wird an der Börse aktuell mit gut 160 Millionen US-Dollar bewertet. Western Union steht dort mit einer Bewertung von 8,5 Milliarden US-Dollar ganz anders dar und würde seine Marktführerstellung durch die Übernahme weiter stärken. Die Corona-Krise hat beide Unternehmen vor Schwierigkeiten gestellt, da in vielen Ländern die Ein- und Auszahlung von Geldtransfers durch Lockdowns erschwert oder unmöglich wurde. Schon jetzt lassen sich Einbußen im Kerngeschäft vorhersehen, denn es sind oft Wanderarbeiter, die über solche Finanzdienstleister Geld nach Hause überweisen und jetzt teils ohne Arbeit dastehen.

Falls es zu einer Übernahme kommt, wird bei Ripple genau beobachtet werden, was mit dem Einsatz von XRP und Technologie geschieht. Western Union hatte Lösungen von Ripple getestet, soll aber auch an eigener Technologie arbeiten. Ripple mit XRP wiederum sieht sich als Vorreiter für schnelle und preiswerte internationale Überweisungen. Würde MoneyGram als Vorzeigepartner wegfallen, wäre dies ein Rückschlag für XRP. Anderseits könnte ein Bekenntnis von Western Union zu Ripple (und XRP) zu einem Ritterschlag werden.

Kurs von XRP dümpelt vor sich hin

Das Kurzzeithoch von fast 0,50 US-Dollar aus dem Sommer 2019 konnte XRP seitdem nie wieder erreichen, auch von Ripple-CEO Brad Garlinghouse vorgetragene Pläne über einen Börsengang halfen nicht. Denn in der Kryptobranche hat man längst begriffen, dass Banken und Finanzdienstleister zwar das Blockchain-ähnliche Netzwerk von Ripple schätzen, aber um XRP einen Bogen machen. So konnte auch jetzt der Kurs von XRP durch die mögliche Übernahme von MoneyGram nicht profitieren und notiert bei um 0,20 US-Dollar. Zuletzt hatte XRP den prestigeträchtigen Platz Drei unter den größten Kryptowährungen an Tether (USDT) abtreten müssen.


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