World Liberty Financial (WLFI): So lief der Start beim Donald Trump Projekt

Seit Dienstag werden WLFI Token von World Liberty Financial  verkauft, das Projekt wird von Donald Trump öffentlich beworben. Der Start verlief holprig, aber jetzt sind mehr Details zu WLFI und der Rolle von Trump verfügbar.

Ende August hatte Ex-Präsident Donald Trump erstmals für World Liberty Financial  (WLFI) sein Millionenpublikum alarmiert. Das Krypto-Projekt werde „langsame und veraltete Großbanken“ ablösen, sagte Trump Mitte September. Gestern dann forderte Trump, der erneut US-Präsident werden möchte, seine Fans und Follower per X auf, WLFI zu kaufen. World Liberty Finance ist also wirklich auf dem Markt und wird nicht nur von denen beobachtet, die Trump vertrauen.

Die Webseite von World Liberty Finance kämpfte anfangs mit einem stundenlangen Ausfall, mehr als 70 Millionen Menschen wollten sich laut einem Sprecher gleichzeitig mit WLFI eindecken. Aber die Blockchain-Daten zeigen am Donnerstagmorgen erst knapp 12.000 Krypto-Konten, auf denen tatsächlich WLFI landeten. Im Vorfeld hatte es auch im Lager von Donald Trump Kritik daran gegeben, dass US-Bürger anspruchsvolle finanzielle Vorbedingungen für den Einstieg bei World Liberty Financial erfüllen müssen, Stichwort „akkreditierte Investoren“.

WLFI wird für 0,015 US-Dollar Festpreis angeboten, akzeptiert werden Ethereum (ETH) sowie die Stablecoins Tether (USDT) und USDC. Laut Webseite fanden bis Donnerstagmittag knapp 1 Milliarde WLFI Käufer, was auf der zugehörigen Wallet für rund 13 Millionen US-Dollar Einnahmen sorgte. Erklärtes Ziel von World Liberty Financial ist es, in dieser ersten Verkaufsrunde 20 Milliarden WLFI (20 Prozent des Gesamtbestands) an den Mann zu bringen und so 300 Millionen US-Dollar einzusammeln.

WLFI nicht frei handelbar – hat sich Word Liberty Financial damit verrechnet?

Das WLFI Debüt läuft also nicht wie von den Organisatoren erhofft und ein Grund dürfte in der Informationspolitik liegen. World Liberty Financial hatte bis  Dienstag noch kein Whitepaper für WLFI vorgelegt, ein solches Dokument zu Konzept und Details einer Kryptowährung ist eigentlich Standard. Mittlerweile gibt es zu WLFI aber ein „Gold Paper“, bei dem das Porträt von Donald Trump auf der ersten Seite prangt und sich im Kleingedruckten die Einschränkungen verbergen. WLFI ist zunächst einzig und allein als Governance Token für World Liberty Financial vorgesehen und zudem nicht übertragbar. Einem Sekundärmarkt für WLFI wurde damit bis auf weiteres ein Riegel vorgeschoben, was auch mögliche Gewinnchancen blockiert.

Beobachtern fiel zudem auf, wie World Liberty Financial auf seiner Webpräsenz mehrfach nachbesserte, um die Rolle von Donald Trump zu erläutern. Offiziell sind jetzt weder Trump noch seine Familie verantwortlich oder Mitbesitzer des Projekts, aber sie sollen rund 22,5 Milliarden WLFI Token zugeteilt bekommen und später auch von Gebühreneinnahmen profitieren können. Man merkt den juristisch geschliffenen Infotexten an, dass World Liberty Financial auf Donald Trump als Zugpferd setzt, aber gleichzeitig einen Spagat hinkriegen muss, um nicht in den Verdacht von verbotenen Wahlkampfspenden zu kommen.

Fazit: WLFI (World Liberty Financial) Fehlstart – Donald Trump mitschuldig?

Man muss kein Kritiker von Donald Trump sein, um Word Liberty Financial (WLFI) einen Fehlstart zu attestieren. Nutzen und Wert von WLFI wirken trotz „Gold Paper“ nebulös, die von World Liberty Financial generell angestrebten Krypto-Kreditgeschäfte sind noch gar nicht online. Dabei sollen mehr als 100.000 US-Bürger die Anstrengung unternommen haben, sich als wohlhabende „akkreditierte Investoren“ für den Vorverkauf von WLFI zu registrieren. Laut Blockchain-Daten haben aber davon nur gut 10 Prozent bisher Geld an World Liberty Financial transferiert – das WLFI Gesamtpaket zeigt Schwächen. Abzuwarten bleibt, ob Donald Trump in der Endphase seines Wahlkampfs noch Zeit und Lust aufbringt, weiter für World Liberty Financial und WLFI zu werben.


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