Ripple freut sich, in Südkorea durch drei neue Partner vertreten zu sein. Gleichzeitig wird bekannt, dass Ripple seinen Partner MoneyGram mit Millionensummen für die Nutzung von XRP belohnt. Vor dem Hintergrund eines möglichen Börsengangs ist die Angelegenheit pikant.
Ripple kompensiert die Akzeptanzprobleme seiner Kryptowährung XRP, indem man Kooperationspartnern aus der Finanzwelt für die Nutzung von XRP mit Millionen von US-Dollar bezahlt. Dies geht aus den neusten Geschäftszahlen von MoneyGram und einem Investorengespräch mit MoneyGram Finanzchef Lawrence Angelilli hervor. Ripple hatte im Juni 2019 mit MoneyGram eine strategische Partnerschaft vereinbart und für 50 Millionen US-Dollar Anteile an dem Finanzdienstleister gekauft. MoneyGram versprach im Gegenzug, für sein Kerngeschäft von internationalen Transaktionen vermehrt auf XRP als Brückenwährung zu setzen. Wie aber erst jetzt öffentlich wird, kostet Ripple der Deal wesentlich mehr. Denn im 3. Quartal 2019 überwies Ripple zusätzlich 2,4 Millionen US-Dollar an MoneyGram und im 4. Quartal 2019 stolze 8,9 Millionen US-Dollar. MoneyGram verbucht diese Einnahmen offiziell als Gegenwert dafür, den Markt für Ripple und XRP zu entwickeln.
Ripples Konzept gerät unter Beobachtung
Bemerkenswert ist dieses Geschäft zwischen Ripple und MoneyGram deshalb, weil mit RippleNet und XRP an sich eine Lösung angeboten werden soll, die grenzübergreifenden Überweisungen radikal beschleunigt und vereinfacht. Doch offenbar werden Großkunden von der Nutzung von XRP nur dadurch überzeugt, indem man sie bezahlt. Ripple selbst kommentierte die neue Situation zunächst nicht.
Stattdessen vermeldet man in einem Blogpost stolz, neue Partner in Südkorea gefunden zu haben. Dort wollen demnach von nun an die Finanzdienstleister Sentbe, Hanpass und WireBarley RippleNet einsetzen. Welche Summen hierbei geflossen sind, wurde nicht bekannt gegeben. Ripple hatte im Dezember 2019 durch eine Finanzierungsrunde 200 Millionen US-Dollar eingesammelt, mit denen die Akzeptanz von XRP gestärkt werden sollten. Die Kriegskasse ist also zumindest für Moment gut gefüllt.
XRP bleibt das Sorgenkind von Ripple
Halten wir fest: Ripple entlohnt Kunden dafür, nicht nur RippleNet zu benutzen, sondern auch XRP als Brückenwährung einzusetzen. Dies war bislang von Ripple nicht deutlich kommuniziert worden und lässt tief blicken. Denn wenn Ripples Kryptowährung solche Unterstützung braucht, provoziert das Zweifel an der Nachhaltigkeit von Ripples Gesamtkonzept. Du als Anleger weißt auch, dass Ripple öffentlich über einen Börsengang nachdenkt. Was dann mit XRP passiert, ist eine offene Frage. Der Kurs der nach Marktkapitalisierung drittgrößten Kryptowährung jedenfalls hat in den vergangenen 12 Monaten um rund 30 Prozent verloren.
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