Ripple sammelt 200 Millionen US-Dollar durch Series C Finanzierungsrunde ein

Ripple hat eine Finanzierungsrunde der Sorte Series C erfolgreich abgeschlossen und dabei 200 Millionen US-Dollar eingesammelt. Mit dem Geld soll die Akzeptanz von Ripples Kryptowährung XRP gestärkt werden. Über einen möglichen zukünftigen Börsengang von Ripple wurden keine Angaben gemacht.

Ripple hat sich kurz vor Weihnachten mit einer Finanzierungsrunde im Volumen von 200 Millionen US-Dollar selbst ein überraschendes Geschenk beschert. Wie Ripple mitteilte, sei das Investment in Form einer sogenannten Series C der Abschluss eines Rekordjahrs. Eingestiegen bei Ripple sind demnach die Investmentfirmen Tetragon und Route 66 Ventures sowie der Finanzdienstleister SBI Holdings. Im Gespräch mit dem Wirtschaftsmagazin Fortune erklärte Ripple-CEO Brad Garlinghouse, das frische Kapital werde dazu verwendet, den Finanzmärkten Ripples Kryptowährung XRP schmackhafter zu machen. Dazu sind auch rund 150 Neueinstellungen bei Ripple geplant. Dennoch wirft die von Ripple als positiv verkaufte Nachricht Fragen auf.

Warum setzt Ripple für Adoption von XRP auf Fremdkapital?

Eigentlich ist Ripple durch sein stark umstrittenes Verkaufsprogramm von XRP nicht auf Investments von Dritten angewiesen, sondern hätte die 200 Millionen US-Dollar auch problemlos aus der eigenen Kasse bereitstellen können. Hintergrund des aktiven Anwerbens von Investoren ist demnach zunächst, mit fremden Anteilseignern auch neue Zugänge zur Finanzbranche zu finden. Dort hat sich Ripple mit seinen Lösungen für grenzübergreifenden Geldtransfers in Echtzeit zwar mit mittlerweile mehr als 300 Kunden etabliert, doch nur etwa zwei Dutzend davon nutzen auch XRP. So mag Ripple zwar von einem Rekordjahr sprechen, doch für Anleger in XRP stellt sich die Realität anders dar: In den vergangenen 12 Monaten hat der Kurs von XRP um rund 50 Prozent verloren, während Bitcoin (BTC) und andere führende Altcoins überwiegend Zugewinne verbuchen durften. Insofern ist die Finanzierungsrunde ein deutliches Signal an die Kryptomärkte, dass bei Ripple 2020 die technische Weiterentwicklung und das Anwerben von Neukunden nicht mehr alleinige Priorität hat, sondern auch endlich dem Problemtoken XRP größere Aufmerksamkeit gewidmet wird.

Spannend daneben ist ein zweites Detail: In den USA wird die Series C bei Start-ups wie Ripple prinzipiell als letzte Finanzierungsrunde vor einem Börsengang interpretiert, sie erfolgt im Grunde dann, wenn ein Projekt bereits Profite erzielt und das Geschäftsmodell auf eine breitere Basis gestellt werden soll. Laut Fortune bedeuten bei Ripple die eingesammelten 200 Millionen US-Dollar eine Bewertung von Ripple mit rund 10 Milliarden US-Dollar, andere Quellen sprechen immerhin noch von 5 Milliarden US-Dollar. Würde Ripple tatsächlich einen Börsengang wagen und schaffen, wäre das Unternehmen damit wahrscheinlich das erste börsennotierte Unicorn aus der Kryptobranche. Hinter solchen Überlegungen stehen allerdings nicht zuletzt wegen der schwachen Performance von XRP und Regulierungsrisiken in den USA viele Fragezeichen. Ripple-CEO Garlinghouse betonte lediglich, dass man gegen den Trend wachse und investiere, wollte aber die allgemeine Profitabilität von Ripple nicht kommentieren.

Könnte Ripple sich von XRP trennen?

Ripple veröffentlich quartalsweise Geschäftszahlen und sieht sich dabei stets im Plus, was allerdings weniger auf Lizenzgebühren für RippleNet zurückzuführen ist als auf Direktverkäufe aus den jeweils zugeteilten XRP. Dieses Verkaufsprogramm schafft aus Sicht von Skeptikern bei XRP künstlich Inflation und trage zum Wertverlust bei XRP entscheidend bei. Deshalb mag für 2020 die These gewagt werden: Schafft es Ripple wieder nicht, seinen XRP so wie ursprünglich konzipiert nativ in sein Geschäftsmodell zu integrieren, könnte eine Abtrennung von Ripples Technologie-Basis von XRP im Raum stehen, um einen Börsengang nicht durch XRP zu belasten. Wie gesagt: Das ist nur ein Szenario, doch nicht auszuschließen, denn das Ripple-Team würde davon wohl im großen Stil profitieren. 2020 wird, wenn man die Finanzierungsrunde kritisch interpretiert, für XRP zum Schicksalsjahr.


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