Ripples Einstieg bei MoneyGram galt im Sommer 2019 weithin als ein Erfolg. Doch der Deal kostet Ripple mehr als viele denken. Im dritten Quartal 2020 überwies Ripple in XRP gut 9 Millionen US-Dollar an MoneyGram, im Quartal zuvor waren es gar 15 Millionen US-Dollar.
Die Preiskurve von Ripple (XRP) verläuft für Anleger enttäuschend, schon seit mehr als einem Jahr steckt XRP unter 0,30 US-Dollar fest. Den letzten Ausbruch nach oben erlebte XRP im Juni 2019, als Ripple seinen strategischen Einstieg bei MoneyGram bekannt machte. Damals kletterte XRP auf gut 0,40 US-Dollar. Denn Anleger stuften den Deal zwischen Ripple und MoneyGram überwiegend positiv ein. Für 50 Millionen US-Dollar kaufte Ripple damals – über Marktpreis – Aktien von MoneyGram. Der bekannte Finanzdienstleister verpflichtete sich im Gegenzug, bei internationalen Transaktionen XRP als Brückenwährung einzusetzen. Dadurch gelinge Ripple endlich der Beweis, dass XRP wie ursprünglich konzipiert die Lösung sei, um grenzübergreifende Überweisungen schneller, preiswerter und sicherer zu gestalten. Doch die Optimisten müssen mittlerweile beobachten, wie die Partnerschaft mit MoneyGram für Ripple weiterhin kostspielig ist. Im jüngsten Quartalsbericht weist MoneyGram 9,3 Millionen US-Dollar in XRP von Ripple als “Gebühren für Marktentwicklung” aus.
Wird MoneyGram für Ripple zum Millionengrab?
9,3 Millionen US-Dollar gingen also von Ripple zwischen Juli und September 2020 in XRP an MoneyGram, im vorherigen zweiten Quartal 20020 waren es sogar 15,1 Millionen US-Dollar. MoneyGram muss als börsennotiertes Unternehmen diese Zahlungen melden, Ripple schweigt sich dazu bislang aus. Doch klar ist: Läuft das Programm weiter, übersteigt dessen Volumen schon bald die Summe, die für den Aktienkauf aufgewendet wurde.
Oder anders gesagt: Anscheinend engagiert sich MoneyGram nur deshalb in Sachen XRP, weil dafür erhebliche Belohnungen fließen. Bis Sommer 2023 ist die Partnerschaft zunächst vereinbart. MoneyGram schreibt unterdessen weiter Verluste, die Aktie konnte nach Bekanntwerden der Quartalszahlen aber um gut 10 Prozent zulegen.
Soweit bekannt, orientieren sich die Extrazahlungen von Ripple daran, wieviel XRP MoneyGram im Tagesgeschäft tatsächlich einsetzte. Die Sonderzahlungen von XRP tauscht MoneyGram nach eigenen Angaben umgehend in Fiat. Die neuen Daten legen nahe, dass MoneyGram zuletzt weniger XRP im laufenden Betrieb nutzte als noch zum Jahresanfang.
Fazit: Zukunftsaussichten von XRP wirken eher mau
Ripples Dilemma ist nicht mehr wegzudiskutieren: Auf der einen Seite hat die Technologie von Ripple viel Anklang bei Kunden aus der Finanzwelt gefunden und so träumt Ripple-Chef Brad Garlinghouse von einem Börsengang. Doch die institutionellen Kunden verschmähen XRP weitgehend und die wenigen, welche wie MoneyGram XRP einsetzen, müssen durch erhebliche Bonuszahlungen bei der Stange gehalten werden. Zudem droht in den USA die Einstufung von XRP als Security, was Straf- und Schadensersatzzahlungen bedeuten könnte.
Zuletzt hatte CEO Brad Garlinghouse einen Kurswechsel für Ripple und XRP verkündet, doch greifbare Ergebnisse stehen aus. Die Zahlungen an MoneyGram mag Ripple verkraften, doch die damit verbundene Botschaft ist heikel: XRP als Brückenwährung wirkt wie ein künstlich über Wasser gehaltenes Konzept, was im Endeffekt vom Markt nicht freiwillig angenommen wird.
Wer noch keine Bitcoins oder Ripple (XRP) hat kann diese hier kaufen:
Hinterlasse jetzt einen Kommentar