Die klassische Bankenwelt arbeitet laut einer aktuellen Studie intensiv daran, ihre Services in Richtung DeFi und Bitcoin und Co. zu erweitern. Die Umwälzung sei mit der Einführung von Online-Banking vergleichbar.
Immer noch sind Kryptosparten zumindest bei deutschen Banken rar gesät. Wer in Bitcoin und Co. investieren möchte oder auf Angebote von Decentralized Finance (DeFi) zugreifen will, meldet sich deshalb bei Kryptobörsen wie Binance an oder DeFi-Plattformen. Doch schon in zwei bis drei Jahren dürfte der Normalbürger seine Geschäfte mit Krypto auch über die gewohnte Hausbank abwickeln können. Demnach gibt es mehrere Faktoren, die auf das Tempo drücken:
- Staatlich gestützte Kryptowährungen (CBDC) wie ein E-Euro sind im Kommen und in China in Gestalt eines E-Yuan bereits teilweise Realität. Abhängig vom genauen Prinzip solcher CBDCs lassen sich damit auch Smart Contracts organisieren und öffnen damit das Tor in Richtung DeFi für Jedermann. Blitzkredite seien ein Beispiel dafür, wo für Geschäftsbanken DeFi mit Krypto ein interessantes Geschäft werden könnten.
- Schon jetzt haben US-Großbanken wie Goldman Sachs und JP Morgan Abteilungen aufgebaut, in den wohlhabenden Kunden in Sachen Bitcoin betreut werden. Auch der Erfolg der Bitcoin Fonds von Grayscale zeige die Nachfrage. Was die klassische Finanzwelt also schon jetzt für Reiche anbiete, komme erfahrungsgemäß bald für alle Kunden.
- Denn Banken wollen und können auf die Geschäftschancen mit Bitcoin und Co. nicht verzichten. Konservativ gerechnet werde der Gesamtmarkt für Kryptowährungen bis Mitte der 2020er Jahre auf 10 Billionen US-Dollar Marktkapitalisierung wachsen, was dann bereits etwa 10 Prozent des globalen Aktienmarkts entspräche. Bei solchen Summen wäre es für Banken töricht, Krypto und DeFi zu ignorieren.
- Sowohl Risikokapital als auch Banken drängen die Legislative, ein gesetzliches Umfeld für Kryptowährungen und DeFi zu schaffen. Sie wollen raus aus Grauzonen und ebnen damit automatisch den Weg für alle. CBDCs in westlichen Ländern könnten dabei als Beschleuniger wirken.
Die Autoren vergleichen den Adoptionsprozess, den Banken in Richtung der jungen Kryptobranche derzeit durchgehen, unter anderem mit der Einführung von Online-Banking von 1995 an. Was damals noch ungewohnt schien, hat sich längst zum Standard entwickelt. Die Zeitläufte werden immer schneller, so die These, und deshalb werden wir uns noch in diesem Jahrzehnt daran gewöhnen, alltäglich mit Krypto zu hantieren und dies auch über unsere gewohnte Bank machen können.
Fazit: Wird der klassische Bankensektor die Wertentwicklung von Bitcoin beflügeln?
Bitcoin (BTC) als die Leitwährung für den Kryptomarkt profitiert im Grunde automatisch davon, wenn mehr Menschen Krypto für sich entdecken. Denn mit einer festgelegten Höchstmenge von 21 Millionen Bitcoin ist BTC ein rares Gut, daran kann keine Zentralbank etwas ändern. Mehr Angebote für den Massenmarkt in Bitcoin, Ethereum und anderen anerkannten Kryptowährungen durch Banken mit Vertrauenswürdigkeit können so tatsächlich zu positiven Preisentwicklungen führen.
Ein wichtiges, ergänzendes Detail aber erwähnt die Studie nicht: Auch die großen Kryptobörsen wie Coinbase haben damit begonnen, ihre Aktivitäten in Richtung Bankdienstleistungen auszubauen. Ob Betreuung von institutionellen Kunden oder die Herausgabe von Krypto-Kreditkarten – die großen Marktteilnehmer beschränken sich nicht mehr “nur” auf die Tätigkeit als Kryptobörse. Junges Beispiel für diesen Trend ist etwa auch Kraken mit seiner Banklizenz in den USA. Genauer betrachtet geht die Evolution des Finanzwesens also von beiden Richtungen aus, den Geldhäusern mit langer Vergangenheit und der gerade einmal ein Jahrzehnt alten Kryptobranche.
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