Die Handelsplattform eToro wollte eigentlich schon in diesen Wochen dem Beispiel von Coinbase folgen und selbst an die Börse gehen. Doch die Pläne müssen verschoben werden.
Die US-Kryptobörse Coinbase hat im April 2021 vorgelegt und ihren eigenen Börsengang organisiert. Generell wird in der Kryptoszene erwartet, dass weitere große Marktteilnehmer selbst Richtung Börse streben. Zumindest im Fall eToro aber müssen die Pläne jetzt nachjustiert werden. Im März hatte eToro den Zusammenschluss mit der bereits börsennotierten Fintech Acquisition Corp öffentlich gemacht und damit Börsenpläne verbunden. Nun aber berichtet unter anderem Financial News, dass eToro nicht mehr im 3. Quartal an die Börse geht, sondern jetzt auf das Jahresende hin zielt.
eToro hat die Berichte nicht kommentiert, aber auch nicht dementiert. Die Taktik von eToro war und ist, durch Fintech Acquisition Corp als Mantel einen beschleunigten Börsengang zu organisieren. Solche Methoden werden SPAC (special purpose acquisition company ) genannt und von der US-Börsenaufsicht SEC misstrauisch beäugt. Denn durch SPAC entfallen aufwendige Prozesse für Neuzulassungen an die Börse. Laut Insidern müssen eToro und Fintech Acquisition Corp derzeit noch offen Fragen mit der SEC klären. Danach aber könne alles schnell gehen und das Börsendebüt von eToro innerhalb eines Monats gestemmt werden.
Wachstumskurs von eToro soll an die Börse führen
Coinbase hatte bei seinem Börsengang eine Bewertung von gut 80 Milliarden US-Dollar erzielt. Die Aktie kann aber nicht mehr an anfängliche Notierungen von über 300 US-Dollar anschließen, sondern verharrt in Regionen um 250 US-Dollar. eToro erhofft sich eine Bewertung von um 10 Milliarden US-Dollar. Vom 2. Quartal 2021 hat eToro aus seiner Kryptosparte einen 23-fachen Anstieg des Umsatzes durch Gebühren im Vergleich zum Vorjahr gemeldet. Die Geschäfte also laufen gut bei eToro, was sich nicht auf den Kryptohandel beschränkt. Die Plattform macht auch Aktien, Rohstoffe und andere Anlageklassen einfach handelbar.
Fazit: Wird eToro bei Börsengang attraktiv für Anleger?
Coinbase als Pionier für den Börsengang musste erfahren, dass die Kryptoszene zwar fast euphorisch reagierte, die klassische Finanzwelt aber zögert. Ob Risiken bei der Regulierung oder der starken Abhängigkeit von Kryptobörsen bei den Einnahmen von Gebühren – es gibt nachvollziehbare Argumente, warum sich viele schwer damit tun, das Potenzial von börsennotierten Kryptobörsen konsequent zu betrachten. eToro könnte hier mit seiner größeren Angebotspalette beruhigen, die an Unternehmen wie Robinhood erinnert. Robinhood ist seit Ende Juli an der Börse notiert, aber auch hier bleibt die Preiskurve unentschlossen. Ein Selbstläufer wird so für eToro als Aktie nicht zu erwarten sein, doch es müssen Details abgewartet werden.
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