Die US-Kryptobörse Coinbase ist gestern selbst aufs Parkett gegangen. Die Coinbase Aktie legte am ersten Handelstag einen starken Start hin, verlor dann aber auch wieder deutlich. Das Debüt wurde weitgehend als Erfolg gewertet.
Seit Ende 2020 fieberte die Kryptoszene dem damals erstmals offiziell angekündigten Börsengang von Coinbase entgegen. Am gestrigen Mittwoch war es dann soweit: Durch ein sogenanntes Direct Listing kamen die Coinbase Aktien auf den Markt, also ohne ein vorheriges Preissetzungsverfahren und ohne Ausgabe der Aktien über begleitende Banken. Der von der NADAQ im Vorfeld gesetzte Preis von 250 US-Dollar pro Coinbase Aktie war lediglich für Datenbanken gedacht, zu dem Preis wechselte kein Wertpapier den Besitzer. Stattdessen hält die Preiskurve von Coinbase für den ersten Handelstag einen Einstiegspreis von 381 US-Dollar fest. Direkt anschließend schnellte der Preis kurz auf gut 400 USA-Dollar hoch, verlor dann aber deutlich und zum Handelsschluss in New York notierte Coinbase bei 328 US-Dollar.
Um diese Zahlen in ein Verhältnis zu setzen, ist ein kurzer Rückblick notwendig. Im privaten Vorabhandel war die Coinbase Aktie für gut 300 US-Dollar verkauft worden. Wesentlich optimistischer hatten Anleger das Wertpapier beim tokenisierten Vorabhandel bei FTX eingeschätzt: Dort stieg Coinbase vor dem offiziellen Handelsstart sogar auf über 600 US-Dollar. Auch Bitcoin (BTC) als Leitwährung der Kryptobranche hatte kurz vor dem Coinbase Debüt ein neues Allzeithoch von gut 64.800 US-Dollar gemeldet.
Wir halten also fest: Nachfrage nach Coinbase bestand am ersten Handelstag im großen Stil, aber nicht zu jedem Preis. Erfüllt haben sich im Nachgang die eher konservativen Prognosen aus der klassischen Finanzwelt, während die Kryptoszene mit Superoptimismus ein gutes Stück danebenlag. Den aktuellen Zahlen zufolge ist Coinbase vom Markt jetzt mit knapp 86 Milliarden US-Dollar bewertet, was klassische Börsen wie die NASDAQ selbst oder die Deutsche Börsen übertrifft. Doch den von Enthusiasten erhofften großen Boom Effekt lieferte Coinbase nicht, auch der Preis von Bitcoin korrigierte zurück auf ein Niveau um 63.000 US-Dollar.
Durchwachsener Börsenstart von Coinbase
Weit über die Kryptobranche hinweg wurde der Börsengang von Coinbase als “historisch” eingestuft. Immerhin ist es nun zum ersten Mal möglich, einen großen Marktteilnehmer direkt an ein einer klassischen Börse zu handeln und damit an Trends im Kryptomarkt teilzuhaben, ohne direkt in Bitcoin und Co. zu investieren. Daraus ergibt sich aber auch, dass die Coinbase Aktie sich als volatil erweisen könnte. Boomen Bitcoin und Altcoins, wird viel bei Coinbase gehandelt und dementsprechend steigen dann die Gebühreneinnahmen, die wichtigste Einnahmequelle von Coinbase. Diese Abhängigkeit dürfte Anleger dazu bewegt haben, Coinbase trotz des jüngsten Rekordquartals vorsichtig zu bewerten.
Glückwünsche für Coinbase kamen unterdessen von der Konkurrenz, wenn auch mit bissigem Hintersinn. Sam Bankman-Fried etwa, Chef bei FTX, etwa verknüpfte seine Glückwünsche an Coinbase mit dem Hinweis, dass die NADAQ im Vergleich verschlafen wirke – und mit einer Berechnung, dass FTX wohl wesentlich wertvoller als Coinbase werden könne. Von Binance sandte CEO CZ Glückwünsche an seinen Coinbase Counterpart Brian Armstrong – und konnte sich im Anschluss den Hinweis auf globale Schwächen bei Coinbase ebenso wenig verkneifen wie die Aufforderung, BNB nicht zu unterschätzen.
Fazit: Coinbase startet solide an die Börse – mehr aber auch nicht
Nun werden die kommenden Wochen und Monate zeigen, wohin die Reise für Anleger mit der Coinbase Aktie geht. Werden Dividenden ausgeschüttet? Kann die Preiskurve substantiell zulegen? Der erste Handelstag für Coinbase wirkt wie ein solider Einstieg aufs Börsenparkett, hinterlässt aber weniger Staub als von Teilen der Kryptoszene erwartet.
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