IOTA offizielle Mobile Wallet lässt weiter auf sich warten

Die Mobilversionen der offiziellen IOTA Wallet Firefly sind mittlerweile seit einem halben Jahr angekündigt. Doch der jüngste Fortschrittsbericht dazu enthält nicht einmal Testversionen.

Software Wallets auf dem Smartphone sind für Bitcoin und Co. zum Standard geworden, um auch unterwegs auf Token zugreifen zu können. Bei der offiziellen IOTA Firefly Wallet gehen die Aufgaben perspektivisch wie über das Senden und Empfangen von IOTA hinweg, so soll dort etwa auch die digitale IOTA Identity organisiert sein. Vor diesem Hintergrund macht der neueste Blogpost der IOTA Stiftung zu den Mobilversionen von Firefly wenig Mut. Denn im Grunde neu ist nur, dass die bisher interne Entwicklungsarbeit an IOTA Firefly Mobile nun auch für die Öffentlichkeit dokumentiert wird und Anmerkungen sowie Mitarbeit erwünscht sind.

Dazu sollte man wissen: Durch die Umstellung auf IOTA 1.5 aka Chrysalis Ende April ist die Firefly Wallet für IOTA quasi zum Muss geworden. Weil IOTA mit seinem Tanglenet als technologisches Basis mit den üblichen Wallets normalerweise nicht kompatibel ist, gibt es keine vernünftige native Ausweichmöglichkeit. So war auch im Frühjahr versprochen worden, IOTA Firefly Mobile schnell nachzureichen. Doch weiterhin existiert Firefly nur in Desktopversionen für Windows, Mac und Linux. Mehrfach hatte auch IOTA-Chef Dominik Schiener gesagt, Mobilversionen hätten Priorität. Doch nicht einmal eine Testversion ist bislang im Umlauf.

IOTA Nutzer verlieren Geduld beim Warten auf Firefly Mobile

So sind die Kommentare auf Twitter zu den weiteren Verzögerungen bei den mobilen Wallets teilweise wenig schmeichelhaft. Bemerkt wird beispielsweise, dass das Programmieren einer App wahrlich kein Zauberwerk sei und keine Monate dauern dürfe. Ein anderer berechtigter Einwand: Viele Menschen verfügen nicht mehr über Desktop-PC oder Laptop, in wenig entwickelten Ländern sind Smartphones ohnehin das Maß der Dinge. Ohne auf IOTA mobil zugreifen zu könne, schließe sich IOTA daher von diesen Gruppen selbst aus. Weiter wird daran erinnert, dass ohne die Firefly Wallet eine Migration “alter” IOTA 1.0 in das Tanglenet von Chrysalis nicht möglich ist.

Die IOTA Stiftung schreibt unterdessen, dass man wieder eine Stelle für das Team hinter IOTA Firefly Mobile ausgeschrieben habe. Ohne Daten zu nennen, wird nun eine öffentliche Alphaversion zum öffentlichen Testen in Aussicht gestellt. Darauf folgen soll eine Betaversion von Firefly Mobile, die dann nach Sicherheitschecks offiziell freigeben werde. Mit Optimismus lässt sich insofern für das 1. Quartal 2022 IOTA Firefly Mobile erwarten, realistisch betrachtet scheint aber das 2. Quartal 2022 wahrscheinlicher.

Fazit: IOTA verpasst mobil den Anschluss

Die Geschichte der offiziellen IOTA Wallets ist ohnehin durch negative Erlebnisse belastet. Der Vorgänger von Firefly, Trinity, erschien im Juli 2019 nach zehn Monaten Wartezeit – und zeigte ein halbes Jahr später eine kritische Sicherheitslücke, die zum Abschalten des IOTA Netzwerks für fast einen Monat zwang. Bei Firefly Desktop wiederum zog sich die Anbindung an Ledger Hardware Wallets über Monate in die Länge.

Jetzt ist es also Firefly Mobile, wo vollmundige Versprechen der IOTA Stiftung nicht eingehalten werden. Neben dem Imageschaden muss man sich vor Augen halten: Anwendungsfälle wie IOTA Identity etwa für Impfzertifikate machen ohne mobile Versionen von Firefly keinen Sinn, hier handelt es sich also um kein Luxusproblem, sondern um eine grundsätzliche Lücke für das Ökosystem von IOTA. Und die viel beschworene neue Transparenz der IOTA Stiftung verzichtet auf Zieldaten, was den Unmut über immer neue Verzögerungen in der Entwicklungsarbeit auch an anderen Baustellen wie IOTA 2.0 eher befeuert als beschwichtigt.


Wer noch keine Bitcoins oder IOTA hat kann diese hier kaufen: 

7 Kommentare

  1. Mag sein, dass Iota seine Fehler hat, aber wenn Sie über etwas negatives berichten wollen was Hand und Fuß hat gegen Iota, sollten sie über die Sache mit CoinFalcon und Iota berrichten. Weder bei CoinFalcon noch bei der IF interessiert sich jemand für die Betroffenen Anleger und die Verluste dieser.

    • Machen wir gern. Bist du davon selbst betroffen? Mein Verständnis von der Sache ist, dass CoinFalcon die User einen Tag vor Chrysalis darüber informiert hat, dass sie die Migration nicht unterstützen werden. Anscheinend haben die Nutzer die nicht abgehoben haben dann tatsächlich alle ihre IOTA verloren?

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*