Der Mammutprozess der US-Börsenaufsicht SEC gegen Ripple (XRP) verursacht für das Krypto-Unternehmen laut CEO Brad Garlinghouse mehr als 100 Millionen US-Dollar Anwalts- und Gerichtskosten.
Im laufenden Verfahren der US-Börsenaufsicht gegen Ripple (XRP) meldet sich einmal mehr CEO Brad Garlinghouse zu Wort. Seinen Unternehmen entstünden durch den Prozess Kosten von mehr als 100 Millionen US-Dollar, sagte Garlinghouse bei der Konferenz Consensus 2022 in Austin. Diesen finanziellen Aufwand könnten andere Krypto-Projekte meist nicht leisten und würden deshalb von der SEC in eine außergerichtliche Einigung gezwungen, so Garlinghouse weiter. Tatsächlich ist Ripple mit XRP das bisher der einzige große Fall von SEC vs. Krypto, in welchem kein Vergleich angestrebt und so seit nunmehr 19 Monaten erbittert vor Gericht gestritten wird.
Deshalb verweist Garlinghouse auch erneut auf die Bedeutung des Gerichtsverfahrens. Dies betreffe nicht nur Ripple, sondern die gesamte Kryptoindustrie. Die SEC sieht XRP als Wertpapier (“Securities”) und will deshalb frühere Verkäufe nachträglich als genehmigungspflichtig einstufen lassen. Im Erfolgsfall drohen Ripple Straf- und Entschädigungszahlungen von mehr als 1,3 Milliarden US-Dollar. Garlinghouse ist aber überzeugt, dass Fakten und Gesetze für Ripple sprechen und bei einem für 2023 erwarteten Gerichtsurteil XRP quasi freigesprochen wird. Fachleute wissen allerdings auch, dass ein juristischer Sieg der SEC weitere Verfahren gegen prominente Altcoins nach sich ziehen könnte. Die US-Politik scheint unentschieden, wie weit die SEC in die Regulierung der Kryptobranche eingreifen soll.
Für Ripple sind die von Garlinghouse angeführten mehr 100 Millionen US-Dollar für Anwalts- und Gerichtskosten zwar kein Pappenstiel, aber auch nicht existenzbedrohend. Im Herbst 2021 etwa stellte Ripple 250 Millionen US-Dollar für einen Fonds bereit, der Anreize bietet, NFT-Projekte in das Ökosystem zu locken. Doch Zukunftspläne von Ripple mit XRP werden in Nordamerika durch das schwebende SEC-Verfahren blockiert. Garlinghouse forderte wieder klare Richtlinien zur Regulierung der Kryptoindustrie, um durch Rechtssicherheit Fälle wie den von Ripple in der Zukunft auszuschließen und Innovation zu fördern.
Fazit: Fronten zwischen SEC und Ripple verhärtet
Prozessbeobachter sehen in der juristischen Taktik der SEC gegen Ripple klare Anzeichen von Zeitspiel und Prozessverschleppung. Offenbar hatte man in der mächtigen Behörde nicht damit gerechnet, dass Ripple für XRP bis hin zu einem Urteil kämpfen will und eine außergerichtliche Einigung ausschließt. Diese Position bekräftigt Garlinghouse und hat wohl zumindest damit recht, dass mehr als 100 Millionen US-Dollar Kosten für ein Grundsatzurteil nur wenige Krypto-Projekte aufbringen könnten. Umso wichtiger ist es für Anleger, genau darauf zu achten, wie der Prozess SEC vs. Ripple ausgeht und welche Konsequenzen sich daraus für andere Altcoins ableiten werden.
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