Im Mai kollabierte das Ökosystem von Terra (LUNA) und verursachte mindestens 40 Milliarden US-Dollar Schaden. Gründer Do Kwon ist jetzt von Behörden in Südkorea mit Haftbefehl zur Fahndung ausgeschrieben.
Der Crash von Terra (LUNA) und dem verknüpften Stablecoin UST aus dem Mai hat ein weiteres Nachspiel. Laut der Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg wird Gründer Do Kwon jetzt in Südkorea mit Haftbefehl gesucht. Ihm und fünf weiteren namentlich nicht genannten Personen wird demnach vorgeworfen, gegen Gesetze zum Kapitalmarkt in Südkorea verstoßen zu haben. Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass sich Do Kwon in Singapur aufhält. Der Beschuldigte kommentierte die Nachricht zunächst nicht.
Terra war in Seoul gegründet worden und hatte mit großen Zinsversprechen für den eigenen algorithmischen Stablecoin UST rasant expandiert. Als Anfang Mai klar wurde, dass die 1:1 Bindung von UST an den US-Dollar nicht mehr zu halten war, stürzte das ganze Ökosystem von Terra wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Dabei lösten sich mehr als 40 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung quasi in Luft auf. Die Schockwellen des Terra Crash rissen auch namhafte Krypto-Unternehmen wie Celsius und Three Arrows Capital in die Insolvenz.
Der von Do Kwon angeführte Versuch, für Terra einen Neustart zu organisieren, ist weitgehend versandet. Die Nachricht von der Fahndung nach Do Kwon schickte das neue Terra (LUNA) um 25 Prozent ins Minus. In den USA befasst sich die Börsenaufsicht SEC mit dem Fall Terra und Do Kwon. Aus Südkorea war im Sommer zu hören, dass die Staatsanwaltschaft dort die persönlichen Finanzgebaren von Do Kwon unter die Lupe nimmt. Von Geldwäsche über Marktmanipulation hin zu persönlicher Bereicherung lauten Vorwürfe. Zu den Gründen für den jetzigen Haftbefehl äußerten sich die Behörden in Südkorea aber nicht weitergehend als mit dem Verweis auf Verstöße gegen Kapitalmarktgesetze.
Fazit: Suche nach Do Kwon – Hoffnung für Opfer des Crash von LUNA und UST?
Spekuliert wird derzeit, ob Südkorea auch eine internationale Fahndung nach Do Kwon anstrebt. Er war nach dem Crash von Südkorea nach Singapur gezogen, weil er seine persönliche Sicherheit bedroht sah. Momentan wird er Reisepläne genau prüfen. Auch wenn sich Anleger zurecht wünschen, dass die teilweise dubiosen Umstände beim Zusammenbruch von UST und LUNA komplett aufgeklärt werden – die neuen Informationen zu einem offiziellen Haftbefehl für Do Kwon erlauben keine realistischen Hoffnungen auf Entschädigungen.
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