Die US-Börsenaufsicht SEC hat vor Gericht gegen den Vermögensverwalter Grayscale eine schwere Niederlage einstecken müssen. Streitpunkt war die Ablehnung eines Bitcoin ETF. Nun wird sich die SEC neu positionieren müssen.
Die jahrelange Praxis der US-Börsenaufsicht SEC, Anträge auf die Zulassung eines Bitcoin ETF abzulehnen, ist ins Wackeln geraten. Denn am Dienstag entschied ein Bundesgericht in Washington, dass die SEC bei dem Antrag von Vermögensverwalter Grayscale „unrecht“ entschieden habe. Dies bedeutet zwar noch nicht die sofortige Zulassung des angestrebten Grayscale Bitcoin ETF – aber die Preiskurve von Bitcoin (BTC) machte nach dem Urteil ein deutliches Plus von gut 5 Prozent.
Es läuft nun eine Periode von 45 Tagen, in denen die SEC oder auch Grayscale ein Berufungsverfahren anstreben können. Grayscale ist mit der jüngsten Entscheidung hochzufrieden und dürfte von sich aus keine Berufung wollen. Die SEC wiederum bekam von dem Gericht im Grunde die Leviten gelesen. Der Börsenaufsicht sei es nicht gelungen aufzuzeigen, warum sie Bitcoin Future ETFs seit Herbst 2021 zulässt, aber bei Bitcoin ETFs auf Basis des Spot Markts eine andere Taktik fährt.
Ob sich die SEC nun auf das Wagnis einlässt, in einem weiteren Prozess die nächste empfindliche Niederlage einzustecken? Experten halten dies für ebenso gut möglich wie die Option, sich dem Gericht zu beugen und die Zulassung des Grayscale Bitcoin ETF zu genehmigen. Für die Version eines Berufungsverfahrens spricht, dass die SEC unter Chef Gary Gensler einen harten Kurs gegen die Kryptoindustrie verfolgt und etwa auch im Fall Ripple (XRP) in die Berufung geht.
Allerdings dürfte die SEC bei dem Streit um Bitcoin ETFs keine neuen Argumente zu präsentieren haben, wird angemerkt. Die Meinung der SEC, der Markt für Bitcoin sei anfällig für Preismanipulation, wurde von Grayscale vor Gericht mit Beweisen zerpflückt. Der Vermögensverwalter zeigte auf, dass die Preiskurven vom Bitcoin Spot Markt und die der von Bitcoin Futures ETFs seit Ende 2021 fast zu 100 Prozent übereinstimmten.
Fazit: Bitcoin ETFs in USA werden immer wahrscheinlicher
Der anerkannte Bloomberg Analyst James Seyffart hat auf X (früher Twitter) die Wahrscheinlichkeit für die Listung eines Bitcoin ETF noch in diesem Jahr auf 75 Prozent hochgesetzt und benennt sie für 2024 mit 95 Prozent. Die Kryptoszene hofft darauf, dass Bitcoin ETFs dem Markt neues Kapital zuführen und so die Preiskurve von BTC positiv antreiben werden.
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