Bei der unangefochten zweitgrößten Kryptowährung Ethereum (ETH) sind Großinvestoren stark vertreten. Einer aktuellen Studie zufolge sind ein Drittel aller im Umlauf befindlichen ETH im Besitz sogenannter Whales. Diese handeln mit ihren Guthaben aber im Vergleich zu kleineren Anlegern wesentlich weniger.
Der detaillierte Blick nicht nur auf den Kurs einer Kryptowährung, sondern auch auf die Verteilung der Token und Verhalten der Marktteilnehmer gehört zum Handwerkzeug sorgfältiger Analysten. Nun hat das auf Datenanalyse spezialisierte Unternehmen Chainalysis eine Studie vorgelegt, die sich mit dem möglichen Einfluss von Großanlegern auf Ethereum (ETH) beschäftigt. Dabei stellten die Experten zunächst fest: Während beim Bitcoin (BTC) sogenannte Whales gut 20 Prozent aller BTC in ihrem Besitz haben, sind es bei ETH 33 Prozent. Ausgeklammert bei diesen Zahlen sind die Whales, die etwa als Kryptobörsen durch ihr Geschäftsmodell automatisch ständig große Summen ETH bewegen. Interessant ist, dass die 376 ETH-Whales, die genauer unter die Lupe genommen wurden, überwiegend auf täglichen Handel verzichten und ihre Guthaben schlicht liegen lassen, also nicht einmal Zinsen einstreichen wollen. 60 Prozent der Whales sind demnach extrem konservative Anleger und nur etwa 40 Prozent handeln aktiv. Diese wiederum sind für etwa 7 Prozent des Tageshandels bei ETH verantwortlich.
Welche weiteren Trends sind beim ETH auffällig?
Die Analysten haben Zahlen von 2016 bis 2019 miteinander verglichen. Daraus wird deutlich: Die Zahl der aktiven ETH-Whales sinkt langsam, genauso wie der Anteil aller ETH-Whales am Gesamtmarkt. Da aber 33 Prozent immer noch ein imposanter Anteil ist, untersuchten die Fachleute im zweiten Schritt, ob die Whales den Kurs des ETH auffällig beeinflussen. Dabei nahmen sie drei Bezugsgrößen als Kriterien und stellten fest:
- Der Kurs des ETH folgt dem des BTC üblicherweise zeitversetzt. Ein Kursplus von 1 Prozent bei BTC resultiert demnach normalerweise in 1,1 Prozent Plus beim ETH am Folgetag. Einen Einfluss der Handelsbewegungen von Whales konnte dabei nicht beobachtet werden.
- Wenn Whales ETH an Kryptobörsen senden, um dort zu handeln, hat das zwar geringen Einfluss auf die Volatilität bei Ethereum, aber nicht direkt auf den Kurs. 1 Million US-Dollar in ETH bedeuten demnach ein Plus von 0,1 Prozent bei der Intraday Volatilität, die beim ETH im untersuchten Zeitraum zwischen 0,02 und 417 schwankte.
- Wenn Whales ETH von Kryptobörsen abziehen, sind keine Auswirkungen auf Kurs oder Volatilität zu identifizieren.
Was folgt aus der aktuellen ETH-Studie?
Die Autoren schlussfolgern: Der Markt beim ETH verhält sich im Grunde wie der klassische Aktienmarkt. Für die Annahme, dass Whales ihre Marktmacht zu Kursmanipulationen benutzen könnten, ließen sich keine Beweise finden. Man habe aber nicht untersucht, ob die Whales an einzelnen Tagen, wenn äußere Ereignisse auf den Kurs des ETH Einfluss haben, mit ihrem Marktanteil gezielt Trends verstärken. Interessant bleibt: Das mehrheitliche Verhalten der Whales unterscheidet sich offensichtlich deutlich von dem kleinerer Anleger, die einer anderen Analyse zufolge extrem viel handeln.
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