Ethereum: PlusToken Betrug von 2019 hallt nach – ETH werden abverkauft

Vor gut fünf Jahren erschütterte der PlusToken Scam in China die Kryptoszene. Jetzt kommen beschlagnahmte Ethereum aus diesem Betrugsfall geballt auf den Markt. Löst das Preisdruck auf ETH aus?

Die Preisfindung bei der Krypto-Leitwährung Bitcoin wurde in diesem Jahr bereits mindestens zweimal davon beeinflusst, dass BTC aus zurückliegenden Kriminalfällen auf den Markt kamen. Bitcoin Verkäufe des deutschen Staats wurden ebenso nervös aufgenommen wie BTC Entschädigungszahlungen aus dem Mt. Gox Hack von 2014. Jetzt hat auch Ethereum (ETH), die Nummer Zwei unter den Kryptowährungen, mit einem Szenario zu kämpfen, dessen Quelle Jahre zurückliegt beim PlusToken Betrug in China von 2019.

Denn Ende vergangener Woche machte der Krypto-Analyst Free Samourai per X darauf aufmerksam, dass beschlagnahmte Ethereum aus dem PlusToken Skandal erstmals seit Jahren wieder in Bewegung gesetzt werden und teils in Richtung Kryptobörsen fließen. Free Samourai schreibt von rund 542.00 ETH im aktuellen Marktwert von etwa 1,3 Milliarden US-Dollar, die noch unter Kontrolle Chinas stehen und von denen Tausende jetzt abverkauft werden. Er vermutet, dass der Ethereum Schatz nun in Tranchen zu Geld gemacht wird, womit dann wiederum Entschädigungszahlungen für PlusToken Opfer finanziert werden könnten.

In den USA befragte Experten prognostizieren, dass massive Ethereum Verkäufe unter Obhut einer chinesischen Regierungsbehörde Preisdruck verursachen können. Allerdings verzeichnet die Ethereum Preiskurve aktuell ein Wochenplus von 8 Prozent und schneidet damit überdurchschnittlich gut ab. Auf der anderen Seite sind bislang laut Free Samourai nur 7.000 der noch verfügbaren 542.000 ETH aus der PlusToken Beute zum Verkauf freigegeben worden. Als Bitcoin aus dem Fall schon in 2020 auf den Markt flossen, reagierte die BTC Preiskurve negativ, Free Samourai beobachtete die Situation bereits damals.

Fazit: Ethereum muss mit Nebengeräuschen leben

Erfahrene Krypto-Anleger haben sich wohl oder übel daran gewöhnt, dass staatlich gesteuerte Verkäufe von Bitcoin, Ethereum und anderen Altcoins oft überraschend passieren und temporär Märkte negativ beeinflussen. Auch Entschädigungszahlungen aus zurückliegenden Hacks haben Potenzial für vergleichbare Effekte gezeigt. Hier aber wird für später in diesem Jahr beim Aufarbeiten des FTX Betrugs Fiat fließen, 16 Milliarden US-Dollar sollen es sein und es wird gehofft, dass dieses Geld den Weg zurück zu Bitcoin und Co. findet. Ethereum hat schon so manchen Hack im Ökosystem verkraftet und wird auch mit den Nebengeräuschen aus China klarkommen, selbst wenn diese für einen kurzen Zeitraum den Lead übernehmen.


Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*