Das Ethereum-Entwicklerteam möchte offensichtlich ein Update launchen, welches dafür sorgen würde, dass ASICs beim Minen deutlich weniger als bislang im Vorteil zu normalen Computern sind. Teile der Community befürchten, der Vorschlag könne zu einer Aufsplitterung von Ethereum führen.
Bei Ethereum (ETH) rumort es hinter den Kulissen: Auf der jüngsten Sitzung des Entwicklerteams befürwortete eine Mehrheit der Teilnehmer, das Netzwerk um ein Feature namens ProgPoW upzudaten. ProgPoW soll dafür sorgen, dass auf die ETH-Blockchains optimierte ASICs ihre Vorteile zu anderen Minern weitgehend verlieren. Derzeit sind ETH-ASICs im Rennen um neue ETH etwa doppelt so effizient wie Grafikkarten, künftige Chips dürften diesen Vorteil noch einmal verdoppeln. Mit ProgPoW würde das Produktivitäts-Verhältnis zwischen ETH-ASICs und handelsüblichen Grafikprozessoren (GPU) in der ETH-Blockchain wieder auf ein Verhältnis von 1,1 zu 1,2 zurechtgerückt. Aus der Ethereum-Community kam aber direkt Widerspruch zu ProgPoW: Ein Hard Fork mit ProgPoW berge das erhebliche Risiko, zu einer Aufsplittung von ETH zu führen, kommentieren Nutzer auf Twitter unter dem Hashtag #ProgPoW. Darüber hinaus ist sowieso geplant, dass Ethereum in naher Zukunft von Proof-of-Work (PoW) zu Proof-of-Stake (PoS) wechselt. Damit wären dann keine Miner mehr notwendig. Alle Arbeit, die derzeit in ProgPoW investiert wird, kann also nur kurzfristig genutzt werden. Viele in der Community glauben daher, dass sich Ethereum daher lieber gleich komplett auf PoS fokussieren sollte.
Hintergrund zu ProgPoW und ETH
Grundsätzlich scheint sich die ETH-Community einig, dass das Belohnungssystem in der Blockchain neu justiert werden sollte. Mit der für Mitte Januar anvisierten Hard Fork Constantinople wird es bereits nur noch zwei statt bisher drei ETH pro neuem Block geben. ProgPoW geht einen Schritt weiter und dürfte die ETH-Blockchain weitgehend uninteressant für Professionelle Miner machen, da ihre ASICs durch Software künstlich gebremst würden. Einerseits ist das für eine möglichst vielfältige ETH-Community wünschenswert. Andererseits würde ETH mit ProgPoW Rechnerkapazitäten gezielt ausschließen und das Risiko laufen, einen ungeordneten Hard Fork zu erleben. Das Beispiel Bitcoin Cash für ein solches Szenario haben Anleger aus 2018 warnend vor Augen.
Wie geht es weiter mit ProgPoW?
Rein technisch ist ProgPoW fast fertiggestellt und läuft im Testnet. Nicht nur vor dem Hintergrund der Übermacht von professionellen Mining Farmen bleibt die Übermacht von ASICs ein heißes Thema in der Krypto-Szene. Schon jetzt zeigt die Diskussion aber auch großes Unbehagen gegenüber ProgPoW, weil für Anlegern ein möglicher unharmonischer Hard Fork mit dem Resultat zweier Kryptowährungen ein Greuel ist. Trotzdem wollen die Entwickler offenbar schon bald ein Zieldatum für ProgPoW nennen. Dann dürfte klar werden, ob der Vorschlag mehrheitsfähig ist.
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