Bitcoin (BTC): Aufschlussreiche E-Mails von Erfinder Satoshi aufgetaucht

Vor gut 15 Jahren wurden die ersten Transaktionen mit Bitcoin (BTC) durchgeführt. Jetzt sind E-Mails aufgetaucht, die vom anonym gebliebenen Bitcoin Erfinder Satoshi Nakamoto stammen. Sie geben neue Einblicke.

Bitcoin (BTC) steht 15 Jahre nach dem Debüt weltweit als Symbol für Kryptowährungen. Doch die Entstehungsgeschichte von Bitcoin ist nicht vollständig aufgeklärt, Satoshi Nakamoto als der anonyme Erfinder steht für Nachfragen nicht zur Verfügung. Umso spannender sind für die Kryptoszene jetzt E-Mails von Satoshi, die unbekannt waren und im Rahmen eines Gerichtsverfahrens öffentlich wurden. Bei dem Prozess in Großbritannien will die Crypto Open Patent Alliance (COPA) ein für alle Mal beweisen, dass Craig Wright entgegen seiner Behauptungen nicht hinter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto steckt und so auch nicht der Initiator von Bitcoin sein kann.

Wright wurden in der Vergangenheit schon wiederholt Lügen nachgewiesen und in der Bitcoin Community wird er nicht für voll genommen. So richtet sich der Fokus auf die E-Mails, welche Bitcoin Historiker Pete Rizzo auf X dokumentiert. Sie geben Einblicke in die Kommunikation von Satoshi mit Entwicklern, welche ihn beim Start von Bitcoin unterstützten. Laut Rizzo sind mehrere Details spannend, die man so noch nicht zur Bitcoin Idee und deren Ausgestaltung kannte:

– Bitcoin als Kryptowährung zu bezeichnen war keine Wortfindung von Satoshi selbst. Vielmehr stellt Satoshi den Begriff Kryptowährung zur Diskussion, er sei ihm irgendwo aufgefallen. Wir wir heute wissen, hat sich die Bezeichnung Kryptowährung für Bitcoin und Co. durchgesetzt.

– Satoshi war strikt dagegen, dass Bitcoin als „Investment“ beworben wird. Falls frühe Nutzer selbst entdecken, dass Bitcoin eine Investmentmöglichkeit sein könnte, wäre dies Okay, so Satoshi. Aber auf der Webseite Bitcoin.org, die damals 2009 mit Inhalten zu füllen war, wollte Satoshi diesen Aspekt zu BTC nicht erwähnt haben.

– Ebenso klar positionierte sich Satoshi Nakamoto bei der Frage, ob Bitcoin als „anonym“zu bezeichnen sei. Dies rücke Bitcoin unter Umständen in eine zwielichtige Ecke. Deshalb habe er schweren Herzens Verweise auf Bitcoin als anonymen Geldersatz von der Webpräsenz gelöscht, so Satoshi. Wem die anonymen Möglichkeiten von Bitcoin wichtig seien, werde diese schon selbst herausfinden, schriebt Nakamoto.

– Um Bitcoin als unabhängiges E-Geld zu positionieren, sei Proof-of-Work (PoW) das einzig geeignete Protokoll, argumentierte Satoshi. Nur so könne man sicherstellen, dass im Netzwerk keine Doppel-Zahlungen auftreten oder andere Manipulation versucht werde.

– Satoshi ahnte, dass mit PoW als dem Protokoll für Bitcoin Diskussionen zum Energieverbrauch aufflammen könnten. Doch im Vergleich zur Ressourcenverschwendung im klassischen Banksystem sei dies vertretbar, so Satoshi. Er kritisierte hier auch Milliarden Bankgebühren, die Wolkenkratzer der Geldhäuser und Kreditkarten-Angebote scharf, welche eigentlich in den Mülleimer gehörten.

Fazit: Geschichte von Bitcoin wird vollständiger

Als Satoshi Nakamoto im Oktober 2008 sein Whitepaper zu Bitcoin online stellte, war dies auch eine Reaktion auf die damalige globale Finanzkrise. Satoshi wollte ausdrücklich eine Alternative zu den klassischen Geldsystemen schaffen, bei denen Banken und Finanzpolitik das Sagen haben. Diese Motivation für Bitcoin wird in den jetzt bekannt gewordenen E-Mails unterstrichen.

Satoshi war es offensichtlich auch extrem wichtig, bei der Selbstbeschreibung von Bitcoin Begriffe wie „anonym“ und „Investment“zu vermeiden, welche Behörden auf den Plan rufen könnten. Von technologischer Seite aus war es Nakamoto ein zentrales Anliegen, Einflüsse einzelner auf das Bitcoin Netzwerk auszuschließen. Er prognostizierte, Bitcoin werde einmal über 100.000 Netzwerkpunkte verfügen. Pete Rizzo merkt hier an, dass aktuell um 50.000 Netzwerkpunkte („Nodes“) hinter Bitcoin stehen.

Und der notorische „Möchtegern-Satoshi“ Craig Wright? Die Analyse-Abteilung von BitMEX hat Wright schon wieder Fälschungen nachgewiesen und sieht das Gerichtsverfahren als Verschwendung von Zeit und Ressourcen. Falls Wright wirklich Satoshi wäre, bräuchte er nur „150 Bytes und nicht 160.000 Seiten Fake-Beweise“, um die Angelegenheit abzuschließen, urteilt BitMEX. So werden wir durch den Prozess wohl nicht erfahren, wer Satoshi Nakamoto wirklich ist – aber wir lernen dazu, wie anfangs um Außendarstellung und technologischen Aufbau von Bitcoin gerungen wurde.


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