Bei DeFiChain und dem verknüpften Krypto-Unternehmen Bake (früher Cake) von Julian Hosp geht es drunter und drüber. Nun ist an der juristischen Front mit Erstinvestoren ein Vergleich erzielt. Details sind aufschlussreich.
DeFiChain (DFI) als Projekt von Bake (früher Cake) ist auch durch Mitgründer Julian Hosp in wiederkehrende Negativschlagzeilen geraten, wir haben wiederholt dazu berichtet. Ein Problem aber scheint nun gelöst und dabei dreht es sich um die Erstinvestoren John Rost und Howard Fineman. Rost hatte im Januar Sammelklage gegen Cake, Hosp und andere Beteiligte in den USA angekündigt. Jetzt haben Rost, Julian Hosp und Bake / Cake gleichlautend zwei Stellungnahmen veröffentlicht, die auf einen außergerichtlichen Vergleich hinauslaufen.
Investor John Rost tut dies auf X mit dem Vorspann, es sei schön, Siege zu feiern und stellt dazu ein Foto seiner Luxus-Terrasse online. Hosp wiederum konzentriert sich auf das Dokument, in dem Rost zusagt, keine negativen Kommentare mehr zum Lebensstil von Hosp und den Geschäften von Cake zu verbreiten. Bake schließlich legt das Augenmerk auf das andere Dokument, welches die finanziellen Aspekte der Einigung umreißt.
Lebemann Julian Hosp – Ex-Gefährte Rost verpflichtet sich zum Schweigen
Klar ist damit: Rost und sein Kompagnon Fineman werden mit einer nicht näher benannten Summe ausbezahlt. DFI, die ihnen noch zustünden, werden von Bake (Cake) in den abgestürzten algorithmischen Stablecoin DUSD getauscht und dann vernichtet. Damit soll wohl der Negativtrend bei DeFiChain gestoppt werden und tatsächlich: DFI konnte nach dem Bekanntwerden des Vergleichs ein Tagesplus von 8 Prozent notieren und der verknüpfte DUSD sogar 12 Prozent. Allerdings ist DUSD mit jetzt um 0,22 US-Dollar immer noch meilenweit von der angepeilten 1:1 Anbindung an den Dollar entfernt und DFI liegt mit um 0,09 US-Dollar nur wenige Prozent über dem Allzeittief vom Wochenanfang.
Aber jedenfalls werden Cake, DeFiChain und Julian Hosp jetzt nicht mehr mit öffentlichen Störfeuern von Großinvestor Rost umgehen müssen. Der hatte auch private Details aus dem Leben von Hosp enthüllt aus Zeiten, als die beiden noch befreundet waren, was er nun schriftlich bereut. Uns aber fiel dabei auf: Rost nimmt seine Geschichten nicht zurück, sondern „bereut“ sie nur. Es ging um Kokain-Gebrauch von Hosp in Kuba auf ausschweifenden Parties, bei denen wohl auch Ehegelübde vergessen gingen. Hosp hatte beteuert, seiner Ehefrau Bettina stets streu zu sein und zum Thema Drogen geschwiegen. Bei Reddit meldete sich Rost dann gestern doch noch einmal zu Wort und gibt unserer Interpretation der Einigung indirekt Recht, einen Screenshot dazu findet ihr hier.
Fazit Wie steht es um die Zukunft von DFI, Hosp und Cake?
Hosp fungiert als CEO von Bake und ist für DeFiChain als Krypto-Influencer das Aushängeschild. Ein von Cake-Mitgründer U-Zyn Chua angestrengter Prozess gegen Hosp aber ist noch nicht vom Tisch und soll laut Ankündigung des Gerichts in Singapur am Dienstag (27. Februar) fortgesetzt werden. U-Zyn Chua fordert die Liquidierung von Cake und nennt nicht-auflösbare Probleme in der Zusammenarbeit mit Hosp als Grund. Die Auflösungserscheinungen bei DeFiChain führten im Februar bereits mit Jellyverse und Dobby zum Absprung von zwei wichtigen Projekten und die Preiskurve von DFI ist im Keller. So könnte sich der vermutlich kostspielige Vergleich mit den Erstinvestoren Rost und Fineman als Pyrrhussieg erweisen.
Wir wollen an dieser Stelle noch einmal an die fragwürdige Vergangenheit von Hosp beim Pyramiden-System Lyoness und dem fehlgeschlagenen Krypto-Projekt TenX erinnern und wiederholen unsere Warnung: Die von Hosp beworbenen Projekte endeten für viele Anleger tief in der Verlustzone, was sich bei auch bei DeFiChain spätestens seit Sommer 2022 wiederholt. Der jetzige außergerichtliche Vergleich ist nach den vorliegenden Informationen kaum dazu geeignet, in zerrütteter Umgebung ein erfolgreiches Comeback von DFI (und DUSD) einzuläuten.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar