Bitcoin ETFs – das könnte eine US-Zulassung durch die SEC auslösen

In dieser Krypto-Woche war die mögliche Zulassung von Bitcoin ETFs durch die US-Börsenaufsicht SEC das Top-Thema für Anleger. Wir schauen darauf, welche Folgeeffekte Bitcoin ETFs haben könnten – wenn sie Wirklichkeit werden.

An den Kryptomärkten herrscht momentan richtig gute Stimmung, Bitcoin (BTC) notiert mit gut 34.000 US-Dollar so hoch wie seit 17 Monaten nicht mehr. Das Momentum rührt aktuell daher, dass sich in den USA anscheinend die Zulassung von Bitcoin ETFs durch die Börsenaufsicht SEC anbahnt. Aber was bedeuten Bitcoin ETFs eigentlich und warum lösen sie schon jetzt im Vorfeld einer möglichen Genehmigung Kaufimpulse für BTC aus?

ETF ist die Abkürzung für Exchange-Traded Fund, ein seit rund dreißig Jahren etabliertes Finanzinstrument an klassischen Börsen. ETFs bilden häufig Rohstoffe oder Währungen ab und ersparen es den Investoren, sich selbst darum zu kümmern, wie das Wertgut aufbewahrt wird. Hier ergäbe sich ein erster Pluspunkt für Bitcoin ETFs. Anleger müssten sich nicht mehr mit Hardware Wallets beschäftigen oder Kryptobörsen vertrauen, um abgesichert an der Preisentwicklung von Bitcoin teilzuhaben.

Für große Vermögensverwalter wie Rentenfonds etwa ist oft eine SEC-Zulassung Voraussetzung, damit sie Anlageklassen in ihr Portfolio aufnehmen. Auch für Großunternehmen sind ETFs einfach in der Buchhaltung zu handhaben. Man darf also davon ausgehen, dass Bitcoin ETFs mit dem Siegel der SEC eine bereits bestehende Nachfrage befriedigen würden.

Bitcoin ETFs – wiederholt sich die Erfolgsgeschichte von Gold ETFs?

Das US-Fachportal „The Block“ hat sich in diesen Tagen unter Börsenhändlern und Analysten umgehört, was sie für den Fall prognostizieren, dass tatsächlich Bitcoin ETFs auf die US-Märkte kommen und damit auch global zugänglich sind. Gordon Grant vergleicht das Potenzial von Bitcoin ETFs mit den ersten Gold ETFs. Als Gold von Anfang der 2000er Jahre an als ETF handelbar wurde, begann ein seitdem nie wirklich abgerissener Preisanstieg des seltenen und begehrten Rohstoffs. Dies wäre auch bei Bitcoin ETFs  keine Überraschung, meint Grant. Er betont zudem, dass ein Bitcoin ETF wie bei anderen Anlageklassen die Nebenwirkung hätte, Basis für weitere Finanzinstrumente wie Futures und Options zu seien. Dadurch vergrößert sich die Wertkette nochmals – und alles wirkt sich letztendlich auch auf die Preiskurve des Basisprodukts eines ETF aus. Bitcoin deutet durch seinem Beinamen „digitales Gold“ an, wohin die Reise gehen könnte.

Analyst Alex Thorn hat auf X (früher Twitter) seine Berechnungen veröffentlich, wie viel frisches Kapital Richtung Bitcoin durch ETFs fließen könnte. Auch er bezieht die Historie von Gold ETFs in seine Prognose ein. Mit 10 Milliarden US-Dollar zusätzlichen BTC Investments durch Bitcoin ETFs im ersten Jahr würde dann eine Erwartung aufgebaut, die schon nach zwölf Monaten für 74 Prozent Plus bei Bitcoin sorgen dürfte, so Thorn. Wie auch andere Experten verweist er darauf, dass professionelle Börsenhändler bei neuen Anlageklassen langfristig kalkulieren.

Einen anderen wichtigen Aspekt in der Diskussion um Bitcoin ETFs spricht Luke Nolan von CoinShare an. Denn schon seit Oktober 2021 sind in den USA Bitcoin Futures ETFs zugelassen – doch ihre Impulse verpufften schnell. Dies sei im Grunde nicht überraschend, sagt Nolan. Denn ETFs auf Basis von Futures kosten Anlegern verhältnismäßig hohe Verwaltungskosten und können deshalb in der Preisentwicklung meist nicht mit dem Basisgut –  in unserem Fall Bitcoin – mithalten. Deshalb wird Bitcoin ETFs auf Basis des Spotmarkts so entgegengefiebert, wo Depotkosten niedrig bleiben.

Fazit: Wann kommen Bitcoin ETFs?

Preisziele von 100.000 US-Dollar und mehr sind oft zu hören für BTC, falls Bitcoin ETFs Realität werden. Der mögliche Spielverderber aber bleibt vorerst die mächtige SEC. Sie knabbert noch an einer empfindlichen Gerichtsniederlage in Sachen Bitcoin ETFs, hat sich aber trotzdem noch zu keinem „grünen Licht“ durchgerungen. Die Finanznachrichtenagentur Bloomberg spricht von 75 Prozent Wahrscheinlichkeit für die Erstzulassung von Bitcoin ETFs durch die SEC noch in diesem Jahr, bei der Großbank JPMorgan erwartet höchstens noch „einige Monate“ Wartezeit. Die Vorzeichen scheinen gut, dass sich etwas mehr Geduld für Bitcoin ETFs schlussendlich auszahlen wird. Wer schon jetzt auf BTC setzt, könnte dann seine ganz eigene Bitcoin Kalkulation aufmachen.


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