Bitcoin Mining in China: Regierung macht ernst mit Verbot

In der chinesischen Provinz Sichuan sind mindestens 26 Bitcoin Mining Farmen davon betroffen, nicht mehr von staatlichen Elektrizitätswerken vorsorgt zu werden. Dies scheint sich auf die Bitcoin Hash Rate auszuwirken.

Vor einigen Wochen war aus China zu hören, dass die Regierung Bitcoin Mining einschränken will. In der Provinz Sichuan stehen jetzt Medienberichten zufolge mindestens 26 Bitcoin Mining Farmen vor dem Aus. Denn per Dekret wurden dort staatliche Elektrizitätsbetriebe dazu verpflichtet, eine Liste registrierter Bitcoin Mining Farmen nicht mehr zu beliefern. Umgesetzt werden sollte die Maßnahme bis zum 20. Juni. Tatsächlich zeigen die Daten: Die Bitcoin Hash Rate ist in den letzten Tagen merklich zurückgegangen. Sie misst, wie viel Rechnerkapazitäten für Bitcoin eingesetzt werden und bislang kam ein Großteil davon aus China.

Laut den Informationen konzentriert sich das behördliche Durchgreifen in Sichuan auf Wasserkraftwerke. Die südwestlich in China gelegene Provinz ist bekannt für ihre groß angelegten Kraftwerke, mit denen auch andere energieintensive Industrien wie Stahl und Eisen versorgt werden. Da gerade in der Regenzeit dort viel Elektrizität aus nachhaltigen Quellen zur Verfügung steht, waren Bitcoin Miner sogar gezielt angelockt worden. Sie dürften von dem faktischen Verbot überrascht sein, da die neue politische Linie eigentlich darauf ausgerichtet sein sollte, Bitcoin Mining dort zu unterbinden, wie die Energie aus Kohlekraftwerken und anderen fossilen Energiequellen kommt.

Auch in der Provinz Yunnan wird offenbar eine Liste abgearbeitet, die bei registrierten Bitcoin Mining Farmen überprüfen lässt, von wem sie welche Elektrizität beziehen. Beobachter meinen, dass für kleinere Bitcoin Mining Farmen derzeit noch die Möglichkeit besteht, Elektrizität von privaten Energiewerken zu bekommen und unter dem Radar der Behörden zu bleiben. Klar ist aber dennoch: Jahrelang hatte das offizielle China Bitcoin Mining geduldet. Deshalb hat sich dort daraus ein ganzer Industriezweig entwickelt, der auch die Herstellung von Asic Minern umfasst und das Vermieten von Rechnerkapazitäten. Ob die großen chinesischen Bitcoin Miner nun nach Ausweichmöglichkeiten suchen oder ihr Geschäft einstellen müssen, ist eine große Frage für die Kryptobranche.

Fazit: China und Bitcoin – die Lage verändert sich

Es hatte in der Vergangenheit mehrere staatliche Initiativen in China gegeben, mit denen Bitcoin Mining eingeschränkt werden sollte. Doch diese verpufften weitgehend im Nichts. Diesmal aber wird merklich durchgegriffen. Mittel- und langfristig könnte das dazu führen, dass Bitcoin Mining auch in westlichen Ländern wieder konkurrenzfähig wird, wo der Preis für Elektrizität deutlich über den chinesischen Niveaus liegt. Dabei dürfte zudem mehr als bisher im Fokus stehen, dass Bitcoin Miner möglichst auf Elektrizität aus erneuerbaren Energien setzen.


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