Bitcoin Mining in den USA mit Öko-Strom – Peter Thiel unter Investoren

Ein Start-up namens Layer1 will in den USA Kapazitäten für umweltfreundliche Bitcoin Mining aufbauen. Zu den ersten Investoren zählt der deutschstämmige Internet-Milliardär Peter Thiel. Layer1 will von Windrädern bis hin zu ASICs alle Komponenten des Bitcoin Mining selbst bereitstellen.

Bitcoin Mining gerät immer wieder in die Kritik, weil das Geschäft schon jetzt sehr energieaufwendig ist und der Elektrizitätsbedarf mit dem Bitcoin Halving vom Mai 2020 vorhersehbar weiter steigen wird. Um in dem Business mitzumischen, dass potenziell trotz aller Einwände Profit produziert, wirbt das US-amerikanische Start-up Layer1 mit einem innovativen Konzept: In Texas will Layer1 eine eigene Infrastruktur für BTC Mining aufbauen, die ökologisch nachhaltig funktioniert. In einem Blogpost verweist Layer1 auf eine erste Finanzierungsrunde, bei der sich unter anderem PayPal-Gründer Peter Thiel und die Investmentfirma Shasta Ventures beteiligen. 50 Millionen US-Dollar wurden eingesammelt und Layer1 momentan mit 200 Millionen US-Dollar bewertet.

Umweltfreundliches Bitcoin Mining – wie soll das gehen?

Layer1 stellt fest, dass aktuell mehr als 60 Prozent der Hahsrate bei BTC aus China kommen und 100 Prozent der spezialisierten Hardware, ASICs genannt. Mit dem für die USA typischen Stolz kündigt man an, die Situation ändern zu wollen. In Eigenregie will Layer1 ASICs entwickeln und herstellen und diese wiederum in durch Flüssigkeit gekühlten Containern in Texas aufstellen. Der Strom für die Rechnerparks soll überwiegend aus Windenergie kommen, an windschwachen Tagen werde man sich an das bereits vorhandene Stromnetz halten. Bereits 2020 will Layer1 seinen Betrieb starten und dabei nachweisen, dass Bitcoin Mining im großen Stil nicht China vorbehalten ist. BTC werde sich zu einem Billionen-Markt entwickeln, prognostiziert Layer1. Deshalb seien auch große Investments erfolgsträchtig.

Nachhaltiges BTC Mining: PR-Gag oder geniale Idee?

Unter Fachleuten wird als Marke, bei der Bitcoin Mining profitabel ist, ein BTC-Kurs von mindestens 3.000 US-Dollar genannt. Eingerechnet werden müssen neben den Stromkosten, die den Löwenanteil ausmachen, die Kosten für Hardware und deren Kühlung. In China haben alle wichtigen Hardware-Hersteller ihren Sitz und es gibt Provinzen, in denen Elektrizität für 4 Cent pro Kilowattstunde zu beziehen ist. Für Texas weist die offizielle Statistik derzeit einen Preis von rund 6,5 Cent pro Kilowattstunde aus. Das ist im US-Vergleich zwar günstig, aber von den chinesischen Preisen deutlich entfernt. Angabe dazu, wie Layer1 innerhalb weniger eines Jahres eine Produktionskette für ASICs aufbauen will, gab es nicht. Diese könnte sich ebenfalls als große Herausforderung herausstellen.

Gesunde Skepsis scheint deshalb bei den Plänen von Layer1 angebracht. Das Projekt, falls es wirklich umgesetzt wird, braucht BTC-Preise, die sich in anderen Sphären als unter 10.000 US-Dollar bewegen. Aus der Ferne wirkt es trotz bekannter Namen wie Peter Thiel unter den frühen Investoren nicht unbedingt so, als ob sich Layer1 auf schnelle Profite freuen darf. Das eingesammelt Startkapital wirkt zudem in Relation zu den bevorstehenden Investitionen eher wie Kleingeld. Bei aller Sympathie für den umweltfreundlichen Ansatz von Layer1: Den Beweis, dass sich die Idee umsetzen lässt, wird erst noch zu führen sein.


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