Nicht zuletzt wegen der Einführung von Binance Bitcoin Mining werden Fragen häufiger, ob das Schürfen von BTC zum Geldverdienen taugt. Wir erklären Dir die Details mit einer Modellrechnung und weiteren Infos.
Die Idee klingt grandios: Mit Bitcoin Mining nebenher Geld verdienen – denn theoretisch braucht es nur einen leistungsfähigen Computer mit Internetverbindung, um BTC zu schürfen. Doch wenn ihr solche Werbung für Bitcoin Mining lest, solltet ihr misstrauisch werden. Denn wenn wir ein solches Modell für den Standort Deutschland durchspielen, kommen deutliche Verluste dabei heraus. Viel zu oft werden bei reißerischen Angeboten für Bitcoin Mining die Kosten für Strom und Hardware viel zu niedrig angesetzt, welche auf der Ausgabenseite stehen. Hier also die Details:
1. Für bewährte und populäre Spezialcomputer zum Bitcoin Mining wie Bitmain Antminer S19 werden Preise um 2.000 Euro aufgerufen und dafür bekommt man gut 100 Terahash pro Sekunde (TH/s) Leistung, die im Dauerbetrieb etwas mehr als 3.000 Watt Strom fressen.
2. In Deutschland kostet der Strom für Neukunden momentan laut Vergleichsportalen um 0,30 Euro pro Kilowattstunde (kWh). Wegen der angespannten Lage auf den Energiemärkten lagen die Stromkosten im letzten Winter aber oft auch wesentlich höher. Die Bundesregierung hat deshalb eine Strompreisbremse eingeführt, die bei Preisen von über 0,40 Euro pro kWh einspringt. Der Preis für Elektrizität ist der wichtigste Faktor beim Bitcoin Mining neben dem Preislevel von BTC selbst, wie Du jetzt gleich merken wirst.
3. Denn wir haben jetzt alle relevanten Informationen und können diese auf Webseiten wie NiceHash eintragen. Dort ergibt unser Beispiel mit Bitmain Antminer S19 und einem Strompreis von 0,30 Euro pro kWh einen täglichen Verlust von rund 17 Euro beim aktuellen Preis von Bitcoin bei knapp 27.000 US-Dollar. Und eingerechnet sind hier noch nicht einmal die Anschaffungskosten für einen Spezialminer (ASIC) zum Bitcoin Mining.
4. Probier ruhig auch andere Bitcoin Mining Calculator wie Coinwarz oder CryptoCompare aus – das Ergebnis bleibt ernüchternd tief in der Verlustzone. Du kannst natürlich auch andere Hardware Konfigurationen als Ausgangspunkt eingeben und Deinen individuellen Strompreis. In die Gewinnzone kommst Du beim Bitcoin Mining mit deutschen Strompreisen nicht einmal, wenn BTC auf dem Niveau seines Allzeithochs von 68.000 US-Dollar stehen würde.
Bitcoin Cloud Mining bei Binance eine interessante Alternative
Bei der weltgrößten Kryptobörse Binance startet in dieser Woche ein Angebot zum Bitcoin Mining (wir haben hier darüber berichtet) und dieses Paket ist finanziell interessant. Denn Binance Bitcoin Mining ist als Service konzipiert und die Hardware steht offensichtlich an Orten, wo niedrige Strompreise die Kalkulation entscheidend ändern. Die Modellrechnung von Binance führt eine Gebühr pro 1 TH/s auf und Stromkosten, die ungefähr 90 Prozent der Ausgaben ausmachen. Mit einem im Voraus garantierten Gesamtpreis für das Binance Bitcoin Mining wäre man so bei aktuellen BTC Preisen immerhin leicht im Plus. Leider aber ist das verfügbare Angebot für Binance Cloud Mining derzeit ausverkauft und ob es den nächsten Tagen noch einmal aufgestockt wird, wissen wir bislang nicht.
Fazit: Bitcoin Mining – genaues Nachrechnen ist ein Muss
Um in den Bereich von Profitabilität beim Bitcoin Mining zu gelangen, dürfen die Stromkosten nicht über 0,06 Euro pro kWh liegen und zugleich wäre moderne Hardware sowie ein BTC Preis von über 25.000 US-Dollar Voraussetzung. Das Paket lässt sich in Deutschland und anderen EU-Staaten für Privatpersonen normalerweise nicht annähernd schnüren. Aus unserer Sicht wäre Binance Bitcoin Mining eine faire Angelegenheit mit Gewinnchancen – dort also ruhig die Augen aufhalten, ob doch noch Neukunden angenommen werden. Für 99% der Nutzer ist es immer besser direkt Bitcoin zu kaufen und diese liegen zu lassen, anstatt zu versuchen diese über einen längeren Zeitraum zu Minen.
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