Um den Tether hat es wiederholt Diskussionen gegeben. Dabei steht im Mittelpunkt, ob der als Stablecoin gepriesene USDT tatsächlich wie versprochen 1:1 durch Dollar-Reserven gedeckt ist. Höchstwahrscheinlich Ja, sagt die Finanznachrichtenagentur Bloomberg nach exklusivem Einblick in Kontounterlagen.
Mit einer Marktkapitalisierung von um die zwei Milliarden US-Dollar und als volumenstarke Zwischenwährung spielt der Tether (USDT) auf dem Krypto-Markt als Stablecoin eine besondere Rolle. Deshalb ist es für Anleger eine kritische Frage, ob das Versprechen, Tether durch Geldreserven vollständig abzudecken, wirklich eingehalten wird. Die angesehene Finanznachrichtenagentur Bloomberg hat über Informanten Einblick in vertrauliche Kontounterlagen bekommen und schließt daraus: Die Story von Tether und die finanziellen Hintergründe passen zusammen. Für vier Monate aus der Zeitspanne zwischen September 2017 und Juli 2018 hat die Bloomberg nach eigenen Angaben detaillierten Einblick in die Bücher bekommen. Die Echtheit sei durch US-Beamte bestätigt worden.
Was spricht für die Wahrheit hinter dem Tether?
Es sind vier spannende Monate, auf die sich die Journalisten beziehen. Im September und Oktober 2017 wechselte Tether die Hausbank und die eingesehenen Unterlagen belegen, dass zu dem Zeitpunkt jeder Tether durch das neue Konto mit einem Dollar abgedeckt wurde. Im Januar 2018 passen die Zahlen ebenfalls zusammen, zu einem Zeitpunkt, als auf dem hochvolatile Krypto-Markt rege Nachfrage nach dem USDT als Zwischenwährung herrschte. Die letzten Kontoauszüge stammen von Ende Juli 2018 und passen zusammen mit dem neuerlichen Wechsel der Hausbank. Bloomberg macht aber auch deutlich, dass die Dokumente nicht zeigen, woher das Geld kommt und ob es nun tatsächlich bei der Deltec Bank in den Bahamas liegt. Fragen an Bankverantwortliche und Repräsentanten von Tether wurden unter Verweis auf Vertraulichkeit nicht beantwortet. Zudem bleibe unklar, ob Tether weiter risikobehaftet sei wegen anhaltender Untersuchungen durch US-Behörden aufgrund fehlender Dokumentationen und Buchprüfungen sowie möglicher Marktmanipulationen bei Bitcoin. Eine spannende Zeile noch: Die Dokumente zeigen, dass Tether im ersten Halbjahr 2018 durch Zinsen auf das große Guthaben 6,6 Millionen US-Dollar Plus gemacht hat. Das kling zwar erst einmal viel relativiert sich aber wenn man bedenkt, dass Tether aktuell eine Marktkapitalisierung von knapp 2 Milliarden US Dollar hat.
Was bedeutet der Bloomberg-Bericht für den Tether und mich?
Bloomberg lebt von dem Renommee, das seine Nachrichten für die Kunden aus der Finanzwelt haben. Insofern ist davon auszugehen, dass die Unterlagen journalistisch professionell hinterfragt wurden. Denn der jetzige Artikel liest sich über weite Strecken wie ein Bonität-Beweis für den Tether. Doch die Risiken regulatorischer Eingriffe beim USDT sind nicht zu unterschätzen. Ein totaler Scam bei USDT scheint aber unwahrscheinlich. Das Risiko sollte also überschaubar sein wenn ihr zwischenzeitlich auch mal Tether in eurem Portfolio habt.
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