Cardano (ADA) kann von den jüngsten Aufschwüngen an den Kryptomärkten nicht so profitieren wie andere prominente Altcoins, darunter Ethereum (ETH). Jetzt kritisiert Cardano Gründer Charles Hoskinson Ethereum scharf.
Charles Hoskinson, Gründer von Cardano (ADA), ist wieder einmal auf Krawall gebürstet. Auf X verspotte er Ethereum (ETH), die unangefochtene Nummer Zwei unter den Kryptowährungen hinter Bitcoin (BTC). Ein „Ethereum 3 wird das schon alles regeln“, kommentiert Hoskinson sarkastisch einen Auftritt von Ethereum Gründer Vitalik Buterin. Inhaltlich geht es um Staking. Mit einer Protokollumstellung hatte Ethereum im September 2022 Staking ins Mainnet gebracht. Dass sich damit Risiken für eine zunehmende Zentralisierung bei Ethereum verbinden, hatte Buterin schon im Oktober eingeräumt und zudem Lösungsvorschläge präsentiert. Bei Cardano wiederum ist ebenfalls Staking möglich, wenn auch technologisch etwas eleganter als bei Ethereum organisiert.
Jetzt also meint Hoskinson zwischen den Zeilen, Ethereum werde bei Cardano abkupfern. Doch selbst wenn sich diese Prognose als wahr erweisen würde – für Beobachter wirkt der von Hoskinson angeschlagene Tonfall wie ein Ablenkungsmanöver. Denn während Bitcoin (BTC), Ethereum (ETH) und sogar Solana (SOL) zuletzt wieder an Preisniveaus von Mai 2022 anknüpfen konnten, ist bei Cardano die Luft raus. ADA notiert mit aktuell um 0,38 US-Dollar rund 50 Prozent niedriger als im Mai 2022.
Cardano keinesfalls ein Ethereum-Killer
Das Problem: Technologisch als Meisterleistung beworben hat Cardano es nie geschafft, ein florierendes Ökosystem zu entwickeln und sich so als ernsthafter Konkurrent für Ethereum zu positionieren. Die Zahlen von DeFiLlama sprechen Bände: Hier ist der Indikator TVL und dessen Verhältnis zur Marktkapitalisierung eine anerkannte Richtschnur. Bei Ethereum werden rund 26 Milliarden US-Dollar TVL gemessen, was einen Ratio-Wert von knapp 10 ergibt. Bei Cardano hingegen führen knapp 260 Millionen US-Dollar TVL zu einer Ratio von 52, was in der üblichen Interpretation auf eine deutliche Überbewertung bei multi-funktional konzipierten Kryptowährungen wie ADA und ETH hindeutet.
Beim Thema Staking übrigens liefert der Vergleich zwischen Cardano und Ethereum ebenfalls eindeutige Ergebnisse. Rund 25 Prozent aller ETH sind zum Staking hinterlegt, bei ADA sind es mehr als 65 Prozent. Anders gesagt: Mit Ethereum lässt sich viel mehr anstellen als nur Staking, bei Cardano fehlen attraktive Anwendungsfälle.
Fazit: Hoskinson gehen Argumente für Cardano aus
Buterin hat auf die Ausfälligkeiten von Hoskinson öffentlich nicht reagiert. Die beiden Krypto-Pioniere hatten einst beim Launch von Ethereum zusammengearbeitet, gingen aber schnell getrennte Wege. Buterin ist ein eher stiller Typ, denkt aber bewiesenermaßen weit voraus. Hoskinson hingegen spuckt für Cardano gerne große Töne und hat sich in der Vergangenheit dabei auch schon mit den Communities und Führungspersonen von Ripple (XRP), Solana (SOL) und anderen Altcoins angelegt. Doch mit seinem Cowboy-Stil scheint Hoskinson im Endeffekt weder Anleger zu überzeugen noch positive Impulse für die Expansion des Cardano Ökosystems zu setzen.
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