Solana (SOL), Cardano (ADA) und einige andere populäre Kryptowährungen werden für Kunden der deutschen Banken Comdirect und Onvista nun als ETP einfach zugänglich. Steuertechnisch hat das aber einen Haken.
Bei der Massenadoption von Bitcoin und Co. hofft mancher in der Kryptoindustrie auch auf klassische Banken. Wenn diese ihren Kunden den Handel mit populären Kryptowährungen ermöglichen, sei Kapitalzufluss zu erwarten, lautet der Gedankengang. Auch deshalb ist eine aktuelle Pressemitteilung interessant. Demnach bauen Comdirect und Onvista ihre Kryptosparten aus. in Zusammenarbeit mit Valour Inc. werde es jetzt eine Reihe neuer Krypto ETPs im Portfolio der beiden deutschen Banken geben. Neben den Flaggschiffen für Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) zählen dazu sieben weitere Altcoins.
ETPs sind hier auch für Cardano (ADA), Solana (SOL), Polkadot (DOT), Avalanche (AVAX), Cosoms (ATOM), Enjin (ENJ) und Uniswap (UNI) vorbereitet. ETPs steht für wenig regulierte Exchange Traded Products, die wie etwa auch mit verwandten ETFs und ETNs an Börsen gehandelt werden. Die Kooperationspartner Comdirect, Onvista und Valour werben mit Gebühren nahe Null. Für Valour spricht Verkaufschef Marco Infuso von einem derzeitigen “Krypto-Winter” und legt nahe, dass aktuell niedrige Preisniveaus ein guter Zeitpunkt für den Einstieg in den Kryptohandel seien.
Wir wollen uns hier gar nicht weiter in die Diskussion um Anlagestrategien einlassen und welche Plus- und Minuspunkte die ausgewählten Kryptowährungen individuell mit sich bringen. Denn wichtiger ist für Dich als Anleger in jedem Fall: Mit ETPs tappst Du eine Art “Steuerfalle”. Nach wie vor sind direkte gehaltene Bitcoin und andere Kryptowährungen im deutschen Steuerrecht als private Veräußerungsgeschäfte interpretiert. Damit sind solche Guthaben nach einem Jahr Haltefrist steuerfrei und entsprechend auch mögliche Gewinne. Bei ETPs aber greift die Kapitalertragsteuer, bei Gewinnen über dem Freibetrag von 801 Euro jährlich werden 25 Prozent Steuer fällig. Deshalb ist für deutsche Krypto-Anleger eigentlich immer ein Investment direkt in Bitcoin und Altcoins von Cardano bis Solana steuerlich attraktiver als der Umweg über ETPs.
Fazit: Krypto ETPs sind bequem, aber nicht die Ideallösung
Um drei Millionen Kunden zählt Comdirect, Onvista ist eine eng verzahnte Marke. Ihre neuen ETP Angeboten für Krypto sind insofern sicher ein Fortschritt. Wer aber genauer nachrechnet, wird seine Anlagen in Bitcoin, Ethereum und andere Altcoins liebe über eine große seriöse Kryptobörse tätigen und organisieren, um Steuervorteile mitzunehmen. Empfehlenswert sind hier beispielsweise Binance oder eToro, die beide auch Handel mit Euro unterstützen.
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