E-Euro: EZB startet Bürgerbefragung

Die Europäische Zentralbank (EZB) will in der Diskussion um einen möglichen E-Euro wissen, wie die Bürger der EU dazu stehen. In einer Online-Umfrage geht es um Details wie Einsatzzwecke und technologische Basis für eine solche CBDC.

Ein E-Euro als eine von der Zentralbank gestützte Digitalwährung (CBDC) beschäftigt Finanzpolitiker, Notenbanken und andere Marktteilnehmer zunehmend. In den letzten Monaten kamen aus vielen EU-Ländern zustimmende Stimmen für einen solchen E-Euro und auch die Europäische Zentralbank (EZB) möchte eine Entscheidung herbeiführen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde ist Befürworterin eines E-Euros und hat sich nun per Twitter an die Öffentlichkeit gewandt. Dort fordert sie die Bürger auf, sich an einer Online-Umfrage zu beteiligen, die Du hier findest.

Hintergrund zu EZB und E-Euro

In der Umfrage geht es der EZB zunächst darum, Einsatzzwecke und damit auch Anforderungen an einen E-Euro einzukreisen. In welchen Situationen würdest Du einen E-Euro nutzen möchten? Davon ausgehend, kommt es auch zu der kritischen Frage, ob ein E-Euro dezentralisierte über eine Blockchain organisiert werden soll oder die EZB als zentrale Instanz die Möglichkeit behalten soll, bei Transaktionen notfalls einzugreifen. Lagarde wirbt indirekt für die zentralisierte Lösung und auch in der Umfrage heißt es, dieser Ansatz für einen E-Euro garantiere beispielsweise die Nutzung selbst bei Offline-Geschäften.

Doch in der Kryptoszene gilt Dezentralität als höchstes Gebot – Bitcoin (BTC) entsprang eben der Idee, eine Währung zu schaffen, die immun vor äußeren Einflüssen ist. In der EU hat sich Estland für einen dezentralen E-Euro ausgesprochen, andere Länder wie Frankreich scheinen unentschieden. Dort etwa kommt die Blockchain von Tezos bei einem Testlauf zur Geltung, doch das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Bei anderen Projekten zu staatlichen Digitalwährungen weltweit wird überwiegend ein zentralisierter Ansatz gewählt, die Notenbanken möchten ihre Hoheit nicht aus der Hand geben.

Eines macht die Umfrage zum E-Euro aber bereits klar: Die einzelnen Stimmen, die eine CBDC im Euroraum als Lösung für institutionelle Nutzer begrenzen wollen, geraten ins Hintertreffen. Lagarde richtet sich an Privatpersonen. Demnach wird ein E-Euro, wenn er kommt, für jeden zur Verfügung stehen.

Fazit: E-Euro auf der Zielgerade?

Die EZB benötigt offiziell ein Mandat der Eurogruppe und damit der Politik, um den E-Euro voranzutreiben. Dieses wird von Lagarde und vielen ihrer Kollegen bereits angestrebt. In Deutschland ist Bundesbankchef Jens Weidmann allerdings immer noch skeptisch und möchte den E-Euro eigentlich auf den Banksektor beschränken. Bundesfinanzminister Olaf Scholz hingegen plädiert für einen E-Euro. Wir meinen: Beteilige Dich an der Umfrage und gib Deine Präferenzen dort an. Übrigens lässt sich das Pflichtfeld bei der Umfrage zur E-Mail auch mit einer Einmal-Adresse ausfüllen und Du kannst die Sprache einfach von Englisch auf Deutsch umstellen. Je mehr Bürger sich äußern, desto klarer wird das Stimmungsbild.


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