Die EOS Network Stiftung hat vor einer guten Woche den Neustart des Ökosystems unter dem Namen Antelope angekündigt. Seitdem hat EOS um gut 40 Prozent ins Plus gedreht und so ein eigenes Momentum entfacht.
Die endgültige Trennung vom Blockchain-Unternehmen Block.one tut EOS offensichtlich gut: Seit der Bekanntmachung der EOS Network Foundation, das Ökosystem als Antelope neu aufzustellen, konnte EOS innerhalb von knapp zwei Wochen gut 40 Prozent Plus in der Preiskurve verbuchen. Mit aktuell 1,75 US-Dollar notiert EOS zwar weiterhin weit unter dem Allzeithoch von 22 US-Dollar aus dem April 2018 – doch der Altcoin konnte Negativtendenzen am Kryptomarkt trotzen und eigene Dynamik entwickeln.
Block.one hatte EOS 2017/8 auf den Markt gebracht und bei einer ICO dafür spektakuläre 4 Milliarden US-Dollar eingespielt. Doch bei der Suche nach Anwendungsfällen für EOS verrannte sich Block.one in Flops wie das soziale Netzwerk Voice und verlor dann das Interesse. Ab Mitte 2021 fasste die EOS Network Foundation deshalb den Entschluss, einen Neustart anzugehen, und konnte davon auch die Altcoins WAX und Telos überzeugen, die technologisch auf der EOSIO-Blockchain beruhen. Das Bündnis um die Stiftung will nun am 21. September die Scheidung von Block.one durch einen Hard Fork dokumentieren, aus EOSI soll dabei Antelope werden. Im jüngsten Wochenbericht der EOS Stiftung wird deutlich, dass Antelope schon jetzt einige weitere Krypto-Projekte anzieht. Das Ökosystem dürfte also von Beginn an in Sparten wie DeFi, Gaming und NFTs vertreten sein.
Block.one schweigt bislang zu den Entwicklungen. Unklar bleibt, was mit den großen Rücklagen aus der ICO passieren soll. Die EOS Stiftung will sich angeblich juristisch darum bemühen, diese zugesprochen zu bekommen, da sie sich nun als legitimer Interessenverwalter von EOS ansieht.
Fazit: Wird ein neues EOS sich am Markt behaupten?
EOS war zu seinem Start mit Delegated Proof-of-Stake (DPoS) als Protokoll ein Pionier und glänzte mit hoher Geschwindigkeit bei Transaktionen zu niedrigen Gebühren. Doch Block.one fehlten Ideen und Überzeugungskraft, um den technologischen Vorsprung in konkrete Anwendungsfälle umzumünzen. Mit dem neuen Ökosystem Antelope, welches von der EOS Community getragen wird, ist man zumindest die Vergangenheit los. Derzeit rangiert EOS im hinteren Mittelfeld der 50 kapitalstärksten Kryptowährungen. Von dort aus wird sich nach dem Hard Fork am 21. September entscheiden, ob das aktuelle Momentum für EOS ein Einmaleffekt ist oder sich nachhaltig durch ein attraktives Ökosystem bestätigt.
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